Eigentlich hätte ich erwartet, dass der Durchschnittspreis das fließende Mittel über die am Markt ablaufenden Umsätze ist. Das wollte ich durch etwas Marktbeobachtung beweisen; interessanterweise verhält es sich aber nachweislich nicht so.
Die von Cool_Kev vorgeschlagene Definition schien mir nicht glaubhaft, weil sie eine Lizenz zum Golddrucken für alle Spieler mit hoher Kaufmannstufe ist: Ich stelle eine große Nachfrage für eine Ware zum absoluten Mindestpreis ein und erniedrige dadurch den Durchschnittspreis (das Gold bekomme ich später wieder, da ja niemand meine Nachfrage erfüllt). Der NPC-Preis sinkt dank des Kaufmanns für mich damit unter den besten Nachfragepreis, ich kann also beim NPC kaufen und sofort teurer verkaufen. Danach ziehe ich meine Nachfrage zurück.
Wenn das so geht, müsste man es am Markt beobachten können. Und tatsächlich ist der Durchschnittspreis für Leder gerade stabil bei 68.5 Gold, obwohl es nur Nachfragen für 69 and Angebote für 70 Gold gibt. Leider kann man außer bei den ersten fünfundzwanzig nicht sehen, wie groß einzelne Angebote sind, aber die Zahl der Angebote und Nachfragen gegen den Preis verhält sich so (Werte von vor etwa einer Stunde):
markt_leder.png
Dass der Durchschnitt bei 68.5 statt bei etwa 70 liegt, könnte man als Hinweis auf das beschriebene Verhalten werten. Aber vielleicht fällt ja auch jemandem eine andere Erklärung für die Leder-Anomalie ein.