Dragosien - Land der Drachen - Forum

Der Söldner putzt und schärft sein Schwert und pflegt auch den Rest seiner Ausrüstung, damit bei dem bevorstehenden Raubzug nichts schiefgehen kann. Danach legt er sich auf einige der recht angegammelten Matratzen und schließt die Augen. Seine geschulten Instinkte würden ihn wecken, sollte jemand den Raum betreten. Er hatte noch genügend Zeit und würde rechtzeitig wieder aufwachen. Auf seine innere Uhr hatte er sich schon immer verlassen können...

//So, wie gehts weiter? Wer definiert, wann es Nacht ist?
//Abwegige Vermutung: Der Meister...

Der Söldner schläft relativ friedlich, bis ihm irgendwann gegen Abend eine Ratte übers Gesicht läuft und er daraufhin beschließt nicht noch einmal zu schlafen, sondern stattdessen noch einmal seine Ausrüstung zu kontrollieren und sich etwas zu stärken.

Hab ne 3 gewürfelt.
3 + 1 = 4 (ich weiss, vermutlich wärst du da auch selber drauf gekommen...)

Irgendetwas stimmte überhaupt nicht. Der Söldner hätte schwören können, dass jemand hinter ihm war und ihn beobachtete. Aber wer und warum? Als er sich umgedreht hatte, hatte er nur einen Schatten gesehen, der so schnell verschwunden war, dass es sich genauso gut um eine Einbildung handeln könnte. Er wusste es besser, seine Instinkte hatten ihn noch nie im Stich gelassen. Er beschloss , sich nichts anmerken zu lassen und sich die nächsten Minuten nicht mehr umzudrehen. Später würde er es noch einmal versuchen, vielleicht war sein Verfolger ja unvorsichtig genug, sich ein zweites Mal erwischen zu lassen. Und dieses Mal würde er ihn nicht entkommen lassen...
Auf jeden Fall musste er vorsichtiger sein. Die Nacht stand im Zeichen des Verrats und er konnte nicht sagen, auf was für Überraschungen er sich noch würde einstellen müssen. Eines war sicher, es waren keine positiven Überraschungen.

Der Söldner folgt der Gruppe, die betont unauffällig zum Magierplatz schleicht. Zu ihrem Glück ist sonst niemand mehr auf der Straße, eine Gruppe dunkel gekleideter, im Schatten entlangschleichender Personen wäre sofort verdächtig gewesen. Wie schon so oft schämt der Söldner sich für seine Kollegen. Solche Zeitgenossen sorgten hauptsächlich für das schlechte Image seines Berufsstandes. Aber einen Vorteil hatte die mangelnde Intelligenz seiner Begleiter: Von denen würde ihm heute Nacht niemand gefährlich werden und er würde seinen Zusatzauftrag ausführen können, ohne die Belohnung teilen zu müssen. Das verstieß nicht eimal gegen den Kodex, schließlich handelte es sichbei diesem Teil der Operation um einen Auftrag, den nur er angenommen hatte. Zumindest war das seine Auslegeung, die anderen würden ihm da wohl nicht zustimmen. So ein Kodex war eben doch recht flexibel...

Niemand hatte gesagt, dass es einfach werden würde. Wäre der Turm unbewacht gewesen, hätte jeder Trottel dort hineingehen und wertvolle Edelsteine oder magische Artefakte stehlen können, je nachdem was man bevorzugte. Dann fiel dem Södner wieder ein, dass ein Haufen Trottel genau das vorhatte und er mitten drin steckte...
Ein bisschen einfacher hätte ihn aber auch nicht gestört. Vor dem Tor standen zwei dieser merkwürdigen Geschöpfe, die er bisher aus gutem Grund gemieden hatte. Der Magier, der dabei stand wirkte auf ihn nicht wie eine große Bedrohung, er schien eher ein Anfänger zu sein, dessen Ausbildung längst noch nicht abgeschlossen war.
Es war auf jeden Fall nicht seine Aufgabe, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie in dem Turm kamen. Was genau seine Aufgabe war und warum man ihn angeheuert hatte war ihm zwar noch nicht klar, aber er hatte nicht vor übermäßig viel Engagement zu zeigen. Sollte der Anführer entscheiden, wie sie vorgingen. Sollten sie ihr Vorhaben wegen der Wachen aufgeben, würde er sich nicht beschweren, sondern zurück in die Gaststätte gehen und schlafen. Am nächsten Tag würde er bestimmt einen Auftrag bekommen, der nichts mit Magie zu tun hatte. Einen ruhigen Auftragsmord vielleicht...
Sollte irgendwer nach seiner Meinung fragen, würde er einen Scheinangriff vorschlagen um die Wachen abzulenken und dann mit dem Rest der Gruppe in den Turm einzudringen. Der bedauernswerte Mensch, der sich zu ihrem Wohl mit den Magierwachen und dem Anfänger auseinandersetzen müsste, würde vermutlich nicht überleben. Auch kein Verlust, je weniger überlebten, desto größer war sein Anteil...