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Darix

Fortgeschrittener

Beiträge: 519

Wohnort: Düsseldorf

Beruf: Fernfahrerin

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221

Donnerstag, 24. März 2011, 12:14

Da ein Mitglied von unserer Gilde am 30.03.11 eine Charles Bukowski Lesung hat, habe ich mir nach doch sehr langer Zeit mal wieder ein paar Bücher von Charles Bukowsiki hervorgekramt. Im Moment lese ich Arsch mit Ohren. Einfach ein geiler Schriftsteller.

Walter Baumann liest Charles Bukowski

Ich wär so gerne dabei, aber leider geht es nicht. Ist einfach zu weit weg.
hinfallen...aufstehen...krone richten...weitergehen! ;)

http://www.dragosien.de/guild/DRGO

ataxx

kleine hexe

Beiträge: 3 155

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222

Dienstag, 29. März 2011, 18:49

wo findet die lesung denn statt, darix? vielleicht bin ich ja nahe genug dran... :D
edit: ups, habs grad erst gesehen - ist mir leider auch zu weit weg... ;(

ansonsten kann ich nur zustimmen - bukowski ist tatsächlich einfach genial! ich persönlich mag ja seine gedichte am liebsten, zb die beiden in meinem profil, s.3! 8)
oder auch das hier:

the man with the beautiful eyes

oder das:

one for the shoeshine man

oder das:

the genius of the crowd

oder...... jaja, ist schon gut, ich hör ja wieder auf... :whistling: ...aber genial ist er trotzdem! :love:
achtung:
meine kommentare als moderator erkennt ihr an dieser schrift & farbe
alles andere ist meine private meinung als normaler spieler & forennutzer!

ataxx & ihre drachenbande freuen sich immer über besuch!

223

Mittwoch, 8. Juni 2011, 21:01

wow, ich bin platt.... sooooooo viele Bücher o.O
Ich hol also mal diesen Thread wieder aus der Versenkung, denn ich hab eine tolle Drachentrilogie nicht gefunden: "Der Drachenkämpfer von Sarkkhan" von Jane Yolen. Ich finde zwar, dass diese Bücher fortgesetzt gehören, leider gibts aber keine anderen (oder ich habe sie nicht gefunden ...)
Eine schöne Buchreihe, die ich hier schon immermal wieder erwähnt gesehen hab, welche aber bisschen untergegangen ist, ist die von Artemis Fowl von Eoin Colfer.... klingt erstmal nach Kinderbuch, ist aber trotzdem sehr schön geschrieben.
Ich lese auch viel, aber mein Genre ist eher Krimi bzw Thriller. Was mehrfach erwähnt wurde sind die Bücher von Kathy Reichs (wobei "Totgeglaubte leben länger" definitiv nicht das beste ist). Mit einem ähnlichen Thema, aber einem bisschen anderen Stil, sind die Bücher von Beverly Connor auch zu empfehlen. Von Ellis Peters gibt's nicht nur die lesenswerte Bruder Cadfael Reihe, sondern noch Bücher über Inspektor Felse und teilweise seinen Sohn Dominik.
Ich könnt hier noch ewig so weitermachen, aber ich belasse es erstmal dabei, und meld mich wieder, wenn ich was besonderes Schönes gefunden hab =)
"Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und einer der sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt."
Sprüche 16,32

224

Donnerstag, 9. Juni 2011, 20:50

Falls jemand etwas von Goethe lesen will, dann kann ich Götz von Berlichingen empfehlen.
http://www.dragosien.de/user/LordBahamut

The stupid neither forgive not forget, the naive forgive and forget, the wise forgive but do not forget.
(Thomas Szasz)

Coheed

Meister

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Beruf: Darkwinger und Gildenmeister von DARK

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225

Samstag, 11. Juni 2011, 00:53

Buk war mir sogar in den 70ern schon zu schmuddelig. Sorry, aber ich konnte den Kindervergewaltigershortstories in Fuckmachine auch damals nichts positives abgewinnen. Schauder! Das war für mich noch nicht mal mehr Geschmackssache.

Wie wäre es denn dann lieber mit

Die Rache des Kaisers



von Gisbert Haefs? Hier eine kleine Leseprobe:

Ich hatte kaum Erfahrung mit Feuerwaffen und überlegte einige Momente, was dieses ferne Geräusch bedeuten mochte. Dann erinnerte ich mich an die Soldaten des Kurfürsten, an die Vorführung ihrer neuen Hakenbüchsen, und ich lief los, denn die Schüsse kamen vom Tal her. Vom Dorf, wo die anderen waren, die Eltern und die Geschwister ... Ich dachte nicht mehr. Etwas wie schwerer, klumpiger Brei schien mich auszufüllen, wollte in die Kehle steigen; ich würgte es hinunter, und ohne nachzudenken wußte ich, daß es Angst war. Der Tau auf den Moosflächen, eben noch köstlich frisch zwischen den Zehen, schnitt eisig in die bloßen Füße.

Am flachen Stein unter der Eiche hielt ich an, um die beiden Körbe mit Pilzen und Beeren zu den Schuhen, der Jacke und der kleinen Armbrust zu stellen. Vorhin, beim Ausziehen der Schuhe und der Jacke, hatte ich noch an das teils vorwurfsvolle, teils belustigte Lächeln der Mutter gedacht, als sie die herbstliche Kälte im Wald erwähnte. »Zieh dich wärmer an, Jakko, und zieh nicht gleich wieder alles aus, wenn ich dich nicht mehr sehe.« Die Mutter. Der Vater. Die beiden Schwestern. Der kleine Bruder. Die hundert anderen Männer, Frauen und Kinder im Dorf. Ich unterdrückte das Keuchen und lauschte. Schüsse, kein Zweifel. Waffengeklirr. Und Schreie.

Wieder mußte ich schlucken, mehrmals. Ich schnappte nach Luft und rannte weiter, zum Waldrand oberhalb des Dorfs. Der rechte Fuß verfing sich in einer Ranke, und ich schlug lang hin.

Der Sturz brachte mich zu Bewußtsein. Ohne den Efeu und den Fall wäre ich aus dem lichten Gehölz aufs Feld gerannt, zum Dorf, sagte ich mir. Wozu? Um mit bloßen Händen Kugeln zu fangen und Säbel stumpf zu machen?

Um mit den anderen zu sterben, ohne ihnen helfen zu können.

Ich lag wenige Schritte vom Waldrand entfernt im Gesträuch. Langsam, vorsichtig kroch ich in den Farn, bis ich eine Stelle erreicht hatte, von der aus ich zwischen den Wedeln ins Tal sehen konnte.

Ich erinnerte mich an den letzten Blick zurück, vorhin, eben erst. Das Gutshaus noch halb im Schatten, die Häuser, Ställe und Schuppen des Dorfs davor, in Form eines Hufeisens angelegt. Bauern auf dem Weg zu Äckern und Feldern, hier und da die Rauchsäule eines Herds oder Kamins.

Inzwischen stand die Sonne höher, das Gutshaus war nicht mehr halb im Schatten, sondern ganz unter einer Wolke. Aus dem Dach leckten Flammenzungen, als wollten sie den Rauch kosten. Den Rauch verschlingen, sich von dem Rauch nähren, den sie selbst schufen. Auch die meisten anderen Häuser brannten. Zwischen ihnen liefen kleine schwarze Gestalten umher, und immer, wenn ich einen Schuß hörte, fiel eine von ihnen um.

Drüben, jenseits des Dorfs, rannte jemand den Feldweg hinauf, der zum östlichen Wald und den Köhlerhütten führte. Ein Reiter folgte ihm. Etwas blitzte im Morgenlicht auf, und der Fliehende fiel.

Männerstimmen wie fernes Poltern von Stiefeln auf Bohlen. Ein langes Kreischen: der Flug eines entsetzten Vogels, und der Vogel löst sich auf und läßt den Flug, den Schrei, jäh ins Nichts stürzen. Es gab viele Frauen und Mädchen im Dorf, aber in allen Schreien, die ich hörte, waren nur die Stimmen der Mutter und der Schwestern.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen und gestarrt und lautlos geweint, wie oft ich die Tränenschleier zerrissen und verwischt habe, um das Grauen sehen zu können. Sehen zu müssen. Ich weiß auch nicht mehr, wer der Junge war, der dort lag und zitterte. Ein Fremder, dessen lange Verwandlung zu dem, was ich heute bin, in diesen Momenten begann.

Vielleicht dachte dieser fünfzehn Jahre alte Fremde an den Wall, der das Dorf nicht hatte schützen können. Ein immer wieder ausgebesserter Erdwall mit Mauerstücken und Palisaden. Oben lag das Gutshaus, dessen Erdgeschoß nach außen keine Fensteröffnungen hatte. Am unteren - von dort, wo ich lag, linken - Ende des Hufeisens das Tor, nachts und bei Gefahr verschlossen. Morgens wurde es geöffnet, und niemand hatte etwas von einer Gefahr gewußt. Abends hatten wir dort die Pilger eingelassen, drei müde Männer, die zu den Gebeinen der Drei Könige nach Köln unterwegs waren, in Erfüllung eines Gelübdes. Wahrscheinlich habe ich, um nicht an die anderen zu denken, an sie gedacht, deren Pilgerfahrt zu einem blutigen Ende gelangt war.
Immer noch stiegen Rauchsäulen von den Gebäuden auf, aber nicht aus Herden oder Kaminen, und sie wurden dünner. Im Gutshaus, das fast ganz aus Stein gebaut war, hatte das Feuer das Dach gefressen, dann keine weitere Nahrung gefunden und war erloschen.

Niemand schrie mehr. Es gab Bewegungen dort unten, aber keine Hast oder gar Flucht. Männer stiegen auf Pferde, andere trugen Gegenstände aus halbzerstörten Häusern zu Karren, und vom Herrenhaus her schwankten Gestalten unter aufgetürmten Lasten.

Die Sonne stand noch nicht im Zenit. Mittlerer Vormittag; Brandschatzung und Gemetzel mochten etwas mehr als zwei Stunden gedauert haben. Ich fragte mich, wo diese zwei Stunden geblieben waren; es kam mir so vor, als hätte ich mich eben erst in den Farn gelegt.

Ist es möglich, dachte ich, inwendig so zu gefrieren, daß die Zeit stillsteht? Gibt es zwei Zeiten - eine innere, die gefrieren kann, während die andere, die äußere weiterfließt? Ich konnte mich nicht einmal erinnern, vor diesem Gedanken einen anderen gedacht zu haben. Es war, als höbe ich den Kopf aus einem langen, zähen Strömen des Entsetzens, um nach Luft zu schnappen.

Die Männer dort unten hatten wahrscheinlich ein paar Karren und Packtiere mitgebracht; sie würden alle nutzbaren Tiere und Fuhrwerke des Dorfs mit Plündergut beladen -und die übrigen? Was sollte mit den Tieren geschehen, die sie nicht mitnahmen?

Ich schloß die Augen. Warum dachte ich jetzt an Kühe, Schweine und Gänse? Um nicht an die Toten zu denken, sagte ich mir. Ich muß an die Toten denken. Ich will an die Toten denken. Ich möchte ...

Plötzlich füllte ein dumpfes Dröhnen das Tal, eine Welle, die zu mir emporbrandete und dann verebbte. Ich öffnete die Augen und starrte hinunter, sah aber nichts, was diesen Ton hätte verursachen können.

Wie eine wunde Glocke, dachte ich. Die kleine Kirche!
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
(Albert Einstein)


226

Donnerstag, 12. Juli 2012, 08:11

Ich habe gerade ein Buch von Carlos Ruiz Zafón gelesen - Der Schatten des Windes.

Düster, mystisch, verträumt-bedrohlich.

Es spielt im Barcelona der Nachkriegszeit, während derer der Protagonist, Sohn eines Antiquar, die Spur eines Schriftstellers und seiner auf mysteriöse Art und Weise verschwundenen Werken verfolgt, die ihn immer tiefer in die dunkle Vergangenheit des Bürgerkriegs führt. Während der Protagonist mit dem Fortschreiten seiner "Ermittlungen" nach und nach das Drama entfaltet, daß den mysteriösen Schriftsteller sein Leben lang begleitet hat, verstrickt er sich selbst immer tiefer in dieses Drama, bis es ihn und jene, die ihn umgeben, ganz verschlingt.

Die Erzählung beginnt mit dem Friedhof der Vergessenen Bücher, wo der fast 11-jährige Protagonist von seinem Vater in den Zirkel der Eingeweihten aufgenommen wird, und endet ... na, ihr wollt ja vielleicht selber lesen :rolleyes: .

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