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puck

Rhonokaloke

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Donnerstag, 4. September 2008, 22:57

puck's drachengeschichts-plaudertopic

Prolog


Jacc zitterte am ganzen Körper. Nicht vor Kälte, nicht diesmal. Obwohl er es zu jeder Zeit hätte darauf schieben können. Denn in diesen Breiten herrschte ewiger Winter. Den Bewohnern hier waren Begriffe wie Sommer, Strand und Wärme wahrscheinlich vollkommen unbekannt. Falls es hier überhaupt Bewohner gab. Kein klar denkendes Wesen würde hier freiwillig Leben wollen. Nur er konnte es sich leider nicht aussuchen, wo er sich in diesem Moment aufzuhalten hatte. Der Befehl kam von ganz oben.
Es war eher ein intensives Gefühl von Angst, das in ihm tobte. Eine Angst, die er bis dahin noch nie gespürt hatte und die ihm deshalb Unbehagen bereitete.
„Sie konnten überall landen!“ hieß es, also auch hier. Auch, wenn er sich momentan nichts mehr wünschte, als das „überall“ eben überall anders wäre, nur nicht hier. Er biss die Zähne zusammen und zog den Kragen seines Mantels noch etwas höher, in der Hoffnung, dies würde ihn vor dem eisigen Wind schützen. Er starrte weiter zum Himmel, um irgendeine Veränderung wahrzunehmen. Die ließ jedoch auf sich warten. Niemand wusste, wann und wo die Raumschiffe der Lorras auftauchen würden. Niemand konnte sagen, wie viele von ihnen kamen. Und keiner wusste, ob sie selber dieses Zusammentreffen überleben würden.

- - -

Etliche hundert Meilen war er nun schon gelaufen. Er hatte sogar die heißeste Wüste durchquert, die es auf diesem Planeten gab. Nicht, dass ihm die Hitze etwas ausmachte. Er hatte schon viel schlimmere Hitzewellen erlebt. Im Vergleich dazu war diese Wärme hier eigentlich noch angenehm. Aber trotzdem. All zu lange sollte man ihn nicht im Ungewissen lassen. Er fragte sich, wieso sein Vater ausgerechnet Ihn hier her geschickt hatte, wo er doch lieber an dessen Seite sein wollte. So wie sein Bruder. War Anamo überhaupt bei seinem Vater? Oder saß er gerade an irgendeiner Küste. Er wusste es nicht. Vielleicht hätte er ihn vor ihrer Trennung fragen sollen. Nun war es dafür zu spät.
Er blickte sich um, ob sich nicht zufällig jemand in seine Nähe verirrt hatte, der ihm Gesellschaft leisten könnte. Schüttelte aber enttäuscht seinen Kopf und seufzte. Die einzigen, die bald auftauchen würden, machten hier sicherlich alles Mögliche. Nur kein Picknick mit Himmelsbeobachtung.
Ihm wäre es lieber, wenn diese Typen das ganze einfach abblasen und sich wo anders Feinde suchen würden. Aber das war wohl nur ein frommer Wunsch.
Omana suchte unter einem der stark hervorstehenden Felsen Schutz und warf sofort wieder einen Blick in den Himmel. Vielleicht würden die ja diese Hitze hier gar nicht aushalten, wenn sie mit ihren Schiffen landeten. Vielleicht würden sie, von der Hitze vertrieben, sofort wieder umkehren und niemals wieder kommen. Vielleicht…
Nein. Dachte er. Niemals. Die ganz sicher nicht.
Er beobachtete, wie sich langsam eine kleine Wolke vor die Sonne schob und genoss den Augenblick der Abkühlung.

- - -

„Meinst du, die kommen noch heute?“
Die Frage riss den alten Drachen aus seinen Gedanken.
„Hm. Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein, die könnten von mir aus weg bleiben.“
Úru-Loki streckte sich und atmete hörbar aus, sodass ein paar Sandkörner vor seinem Gesicht in einer kleine Staubwolke davon wirbelten. Er sah zum blauen Himmel empor und schüttelte dann träge seinen mit Hörnern übersäten Kopf.
„Die sind sicher ganz in der Nähe. Sonst hätte Ruku nicht solch eine Panik veranstaltet.“ Er gähnte noch einmal herzhaft und gurgelte mit einem tiefen Grollen, um den Schleim aus seinem Hals zu bekommen.
„Ok. Dann sollten die sich aber wenigstens auch zeigen. Ich meine, wenn die noch länger brauchen, werden wir bald einge …“
„Und du solltest dir nie so etwas wünschen! Hoffe lieber das Gegenteil. Aber selbst das macht es nicht besser. Niemand weis, wie viele von denen kommen. Oder ob wir morgen überhaupt noch leben.“
Tamaris senkte betrübt seinen Kopf. „Verzeih. Ich wollte nicht … Es ist nur so, dass ich des Wartens müde bin. Da darf ich zum ersten Mal bei einer eurer Aktionen dabei sein und mitkämpfen. Und dann so was.“
Der Alte lächelte den gerade erst ausgewachsenen Drachen zu und legte seine Flügelkralle vorsichtig auf dessen Kopf.
„Noch ist nicht alles verloren. Es besteht immer noch Hoffnung, dass wir bei dem ganzen hier die Oberhand behalten. Also, nicht verzagen!“
Mit einem Ruck erhob er sich und streckte seine Flügel aus.
„Ich werde noch einen Rundflug wagen. Achte du derweil auf ungewöhnliche Anzeichen am Himmel. Und sobald du etwas bemerkst, setz dich mit mir in Verbindung! Und sei es nur eine Wolke, die dir verdächtig vorkommt.“ Leicht nur stieß er sich ab und erhob sich sofort. Er gewann schnell an Höhe, drehte noch ein paar Runden über den Hügel, auf dem der junge Drache saß, und ließ ihn dann allein zurück.
So allein gelassen wollte Tamaris es sich gerade gemütlicher machen, als er ein seltsames Wirbeln am Himmel bemerkte. Kleine Wolken türmten sich aus dem Nichts heraus übereinander und wurden immer dichter und größer. Erstaunt sah er diesem Geschehen regungslos zu. Dann begriff er. Mit der Kraft seiner Gedanken benachrichtigte er die anderen Drachen. Es war noch nicht zu spät.
Kaum hatte er, wie von Úru-Loki befohlen, Schutz gesucht, kamen auch schon die ersten feindlichen Flieger durch die unnatürlich entstandenen Wolken gejagt. Sie hielten nur wenige Meter über der Erde. Es waren Hunderte, wenn nicht sogar Tausende, soweit er es einschätzen konnte. Seltsam oval geformter Raumschiffe. Jedes groß genug, um noch einmal Tausende von ungebetenen „Gästen“ in sich zu verbergen. In der Ferne beobachtete er einen Feuerball, der an der Außenwand eines der Schiffe aufschlug. Jedoch ohne die erhoffter Wirkung.
„Verdammt! Schutzschilde!“ fluchte Tamaris.
Jetzt sah er die ersten Drachen kommen. Sie flogen mit hoher Geschwindigkeit auf die noch immer wachsende Raumschiffflotte zu und schossen ununterbrochen Feuerbälle und andere Geschosse auf sie ab. Jacc landete dicht bei Tamaris, ohne von diesem bemerkt zu werden, um in derselben Bergspalte Schutz zu suchen.
„Was tust du noch hier? Du solltest doch so schnell wie möglich von hier verschwinden, wenn sie auftauchen!“ sagte Jacc.
Der junge Drache zog seinen Kopf ein und sah den Halbdrachen unschlüssig an. „Loki meinte, ich sollte hier bleiben und mir ein Versteck suchen.“ Dann blickte er wieder in die Richtung der Schlacht.
„Ich wollte doch mitkämpfen“ beharrte er.
„Und was willst du hier ausrichten? Du wärest doch einer der Ersten, die hier umkommen. Nicht ohne Grund sollen alle Drachen unter zweihundert Jahren sich in sichere Gebiete begeben.“ Als er sah, dass der junge Drache protestieren wollte, winkte er barsch ab.
„Dir wurde die Genehmigung erteilt, so weit wie möglich zu helfen, weil du Rukus Sohn bist. Aus diesem Grund haben die Menschen etwas mehr Vertrauen zu dir. Mehr als zu mir oder Omana. Aber nun Schluss!“ beendete er seinen Vortrag.
„Flieg nach Süden und benachrichtige so viele Menschen wie möglich! Solange wir nicht wissen, ob sie auch in Gefahr sind, sollten wir sie nicht ohne Schutz lassen.“
Tamaris blieb nicht genug Zeit, etwas zu erwidern. Jacc hatte sich leichtfüßig erhoben und in einen Drachen verwandelt. Er flog sofort in Richtung des Schlachtfeldes und nahm, zusammen mit den anderen Drachen, die feindlichen Raumschiffe unter Beschuss.

Tamaris machte sich widerstrebend auf dem Weg nach Süden. Je länger er flog, umso mehr Drachen kamen ihm entgegen. Manche sahen ihm verwundert hinterher, nahmen sich jedoch nicht die Zeit zu fragen, weshalb gerade er sich von der Schlacht entfernte.


- - -

sry..muss des teil teilen, da maximal "nur" 10 000 zeichen erlaubt sind. :huh:
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2

Donnerstag, 4. September 2008, 22:57

Gerade als er die südliche Küste des Kontinentes erreicht hatte, traf er auf Omana.
„Was zum …? Was machst du hier?“ plusterte dieser sich auf. „Solltest du nicht mit den Anderen im Norden sein um die Angriffe dieser Lorras zu stoppen?“ fragte ihn dieser noch im Flug.
„Das tät ich ja gerne. Aber Jacc meinte, ich soll die Menschen auf Abena warnen. Die im Norden wurden scheinbar schon von ihm selber in Sicherheit gebracht.“
Der Halbdrache nickte und schaute in die Richtung, aus welcher Tamaris gekommen war.
„Dann mach das. Ist wohl auch das Beste.“ Er blickte wieder zurück zu dem jungen Drachen. „Weißt du, wie viele es sind?“
„Hunderte.“ antwortete Tamaris schwer schluckend. „Und es werden sicherlich noch mehr. Ich hab nur die ersten von ihnen gesehen. Ich wünschte …“ Er verstummte und sah ebenfalls nach Norden.
„Warum werden wir eigentlich angegriffen?“ fragte Tamaris plötzlich. „Loki hat ein Geheimnis draus gemacht. Er sagte nur, dass der Konflikt dafür schon so lange zurück liegt, als das er mir das mit drei Worten erklären könne.
Der Halbdrache nickte nur knapp zum Verständnis. „Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Ich bin einfach noch zu jung.“
Er blickte besorgt nach Norden.
„Nun ist es aber Zeit. Sie erwarten mich sicher schon.“ Dann schwang er seine Flügel und flog nach Norden, der Schlacht entgegen.
Tamaris blickte Omana traurig nach. Irgendetwas sagte ihm, dass er den Halbdrachen vielleicht nie wieder sehen würde. Er seufzte laut und flog weiter in Richtung Süden, auf die Inseln zu, deren Berge er am Horizont schon sehen konnte.

- - -



Tamaris hatte bereits den größten Teil der Inselbewohner von Abena in Sicherheit gebracht, als plötzlich Unruhe in ihm aufstieg. Er schaute nach Norden. Es überraschte ihn, trotz der großen Entfernung noch Kampfhandlungen zu sehen. Gelegentlich tauchten Raumschiffe über dem Horizont auf. Sie wurden jedoch rechtzeitig zurückgedrängt oder zerstört.
In Gedanken versunken dachte an das Gespräch mit Úru-Loki von heute Morgen. Seine Fragen, warum die Lorras nur an einer Stelle auftauchen würden und warum man überhaupt warten musste, bis deren Schiffe in die Atmosphäre von Ason eintreten und warum man sie nicht schon im Weltraum angriffe, all diese Fragen hatte der alte Drache anfangs nur wiederwillig und mit einem Seufzer beantwortet. Da Tamaris jedoch zu neugierig war, um sich mit den einsilbigen Antworten zufrieden zu geben, hatte Úru-Loki schließlich nachgegeben. Er hatte ihm erklärt, dass es auch von Vorteil ist, dass die Lorras nur durch eines der Tore in die Atmosphäre vordringen können. Lieber lassen wir ihnen dieses eine Tor, bevor sie den gesamten Schutzschild angreifen, um auf den Planeten zu gelangen! Soweit ich mich erinnern kann, sind Lorras noch nie geduldig gewesen. Und so müssen wir uns nicht gegen alle auf einmal zur Wehr setzen.
Und im Weltall? Dachte Tamaris.
Dort wäre es genau so. Dort wären sie im Vorteil.
Inzwischen befanden sich fast alle Menschen und der größte Teil ihrer Nutztiere in den tiefen Höhlen der Berge in Sicherheit. Tamaris landete mit den letzten Menschen auf seinem Rücken, als er eine leichte Druckwelle verspürte. Wieder schaute er in die Richtung des Kampfes. Einige der Menschen taten es ihm gleich. Er spürte, dass sie alle in großer Gefahr waren.
„Schnell! Geht in die Höhlen!“ rief er und drängte die letzten Menschen gerade noch rechtzeitig in den Eingang. Dann kauerte er sich selber Schutz suchend in den Windschatten des Berges. Da erreichte ihn eine noch viel gewaltigere Druckwelle und riss ihn fast von den Beinen. Als er sich wieder aufrichtete, kam eine weitere, ebenso starke Welle, die ihn gegen eine Felswand schleuderte und ihm die Besinnung nahm. Das letzte, was er wahrnahm, war das Kreischen und Weinen der verängstigten Menschen und die riesigen Felsbrocken, die von oben auf ihn fielen. Dann wurde es dunkel und still um ihn.

- - -



Regungslos standen Jacc und Omana da und starrten in den Himmel. Was sie da sahen, konnten sie einfach nicht glauben. Als wenn diese Massen von Lorra-Schiffen nicht schon genug wären. In großer Höhe tauchte ein weiteres Schiff auf, in welches gut und gerne tausende von diesen, selbst schon riesigen, Raumschiffen Platz gefunden hätten und öffnete auf seiner Unterseite ein Tor.
Úru-Loki, der die beiden bemerkte, kam auf sie zu und wollte gerade fragen was los sei, blickte dann aber ebenfalls nach oben und erstarrte. „Was zum… ?“ Geistesgegenwärtig fuhr er die beiden an.
„Macht, dass ihr hier weg kommt! LOS!“ Kaum hatte er das gesagt, da entlud sich aus dem Tor des riesigen Raumschiffes eine Druckwelle. Sie war nicht wirklich stark, ließ jedoch ein paar der Drachen über das Schlachtfeld taumeln. Einige von ihnen stürzen zu Boden. Als diese sahen, was sich über ihnen abspielte, war es schon fast zu spät. Plötzlich zogen sich alle Lorra-Schiffe zurück. Die Drachen konnten nur ahnen, was nun auf sie zu kommen würde. Instinktiv suchten sie in der Nähe der Gebirge Schutz. Jedoch nur wenigen von ihnen gelang es noch rechtzeitig.
Jacc hatte in einer winzigen, weiter vom Zentrum des Kampfes entfernten Höhle, Schutz gefunden, als er die Druckwelle wahrnahm. Obwohl diese ihn nicht direkt traf, wurde er gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert. Für einen winzigen Moment verlor er die Besinnung. Als er seine Augen wieder öffnen wollte, durchfuhr ihn der Druck der zweiten Welle. Zwar blieb er diesmal bei Bewusstsein, fühlte jedoch so starke Schmerzen in seinem Körper, dass er sich übergeben musste.
„Verdammt noch mal!“ stöhnte er, als er sich langsam und vorsichtig erhob. „Was zum Teufel war das?“
Er näherte sich vorsichtig dem Ausgang der Höhle und schaute in geduckter Haltung nach draußen. Was er zuerst wahrnahm, war eine ohrenbetäubende Stille. Kein Laut. Kein Geräusch. Nichts. Nur Stille.
Mehr als hundert Drachen lagen, eingehüllt von dieser plötzlichen Stille, regungslos am Boden. Trotz der großen Entfernung erkannte er einige, mit denen er sehr gut befreundet gewesen war. Erneut durchfuhr Schmerz den Halbdrachen. Diesmal jedoch kein körperlicher.
„Verdammte Lorras!“ hörte er es plötzlich neben sich keuchen. Es war Omana. Er kam aus seinem Versteck, nur wenige Meter von dem seinen entfernt. Und noch während dieser sich in einen Drachen verwandelte, stürmte er auf das Schlachtfeld zu.
„ICH MACH EUCH FERTIG!“ schrie er außer sich vor Wut. Er bekam nicht mit, dass Jacc ihn zurückrief.
Jetzt wollte Jacc ihm gerade folgen, als dieser aus dem Augenwinkel einen Schatten wahrnahm. Es war Úru-Loki, der dem jungen Halbdrachen folgte, welcher jetzt wie wild geworden auf das riesige Raumschiff zuflog.
„Omana! Lass den Scheiß! Was soll das?“ schrie dieser ihm nach und holte ihn gerade noch rechtzeitig ein. Wütend riss er ihn zurück zum Boden, als er ein leises Grummeln hinter sich spürte. Er sah in die angstvoll aufgerissenen Augen Omana‘s und blickte sich um. Ein stark gebündelter Lichtstrahl berührte den Boden, nur wenige Meter von ihnen entfernt. Ein leichtes, immer stärker werdendes Beben erschütterte die Erde. Der alte Drache drängte Omana zurück zu den Schutz bietenden Höhlen. Sie hatten sich kaum in Bewegung gesetzt, als Omana stolperte und fiel. Úru-Loki, voller Hast und Angst, versuchte dem jungen Halbdrachen hoch zu helfen. Wie von Blitz getroffen hielt er inne und drehte sich um.
„Großer Gott“ flüsterte er leise.
Dann warf Úru-Loki sich blitzschnell auf Omana und bedeckte ihn mit seinem Körper. „Verzeih mir“ flüsterte er noch, dann erreichte sie eine Druckwelle, viermal so stark wie die voran gegangenen und fegte durch sie hindurch, als wären sie Luft.

- - - -
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3

Donnerstag, 4. September 2008, 22:58

Jacc lief stumm zwischen den Leichen der Drachen umher und notierte die Namen derer, die er wieder erkannte. Er hob traurig seinen Blick zum Himmel und hoffte, dass noch ein paar andere Drachen auftauchen würden. Seitdem die Raumschiffe wieder verschwunden waren, schien eine Ewigkeit vergangen zu sein. Wie Úru-Loki anfangs gesagt hatte, waren die Lorras nicht auf Eroberung aus. Sie wollten nur zerstören. Sich rächen für etwas, woran die Opfer dieses Massakers eigentlich gar keine Schuld trugen. Doch Jacc konnte es damals nicht verstehen. Úri-Loki hatte nur gemeint, dass die Feigen sich eben immer erst die schwächsten vornehmen. Jacc hatte weiter gefragt, warum diejenigen, die die Schuld an der Wut der Lorras trugen, ihnen nicht wenigstens zur Seite standen. Schließlich waren sie doch Verbündete. Friedenspartner. Oder zumindest waren sie das mal gewesen. Jacc schluckte schwer. Die sollen sich hier nur noch einmal Blicken lassen! Dann werden sie sehen, was für tolle Friedenspartner wir sein können!
„Sie haben Ruku gefunden!“ hörte er hinter sich jemanden sagen. Er drehte sich um und blickte in Anamos Gesicht. Stumm nickte er nur und sah zu einem der leblos am Boden liegenden Drachenweibchen.
„Es hat keinen Sinn, ihre Namen zu notieren.“ Wütend warf er den Block zu Boden. „Sie sind alle …“
Er sprach nicht weiter und sah wieder zu Anamo. „Überlebt haben nur jene, die klein genug waren, um in den Höhlen Zuflucht zu finden. Eben nur die Halbdrachen.“ Er blickte sich um. „Und jene, die gar nicht erst mit hier waren. Zumindest können wir das mit Sicherheit sagen. Die ersten jungen Drachen sind schon eingetroffen und helfen bei der Bergung der Toten.“
Anamo trat neben ihn und hob den Block wieder auf. „Hast … hast du…“ Er stammelte und überflog die Namen.
„Deinen Bruder? Loki? Nein. Zum Glück.“ Er lies seinen Blick einen Moment lang über die Ebene schweifen. „Zumindest bisher noch nicht. Vielleicht finden wir sie auch gar nicht mehr. Du hast gesehen, was mit denen passiert ist, die im Zentrum lagen. Es ist ein Wunder, das überhaupt noch etwas von ihnen übrig ist.“
Beide senkten zugleich ihre Blicke.
„Vielleicht … vielleicht wurde er ja auch nur weggeschleudert und taucht wieder auf. Ich würde es doch sicherlich irgendwie spüren, wenn er … tot wäre. Er ist schließlich mein Zwillingsbruder. Und Loki … er …“ Anamo sah auf und sah Jacc mit einen gequälten hoffnungsvollen Blick an. „Er kann doch gar nicht sterben! Schon vergessen? Er ist einer der vier Elementare. Er kann gar nicht Sterben!“
Jacc nickte nur stumm und wand sich um. „So heißt es zumindest.“ Die beiden liefen stumm nebeneinander her und näherten sich einer kleinen Gruppe von jungen Drachen und Halbdrachen, die vor den Druckwellen verschont geblieben waren und nun halfen, die Toten zu identifizieren.
„Hat einer von euch Tamaris gesehen?“ wurde ihnen zugerufen. „Er war nicht mit bei den jungen und ein paar der älteren meinten, ihn noch vor dem Kampf hier gesehen zu haben.“
Jacc schüttelte seinen Kopf. „Ich hab ihn von hier fort geschickt. Er sollte die Menschen im Süden in Sicherheit bringen. Seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.“
„Dann ist er vielleicht noch dort.“ Sagte einer der jungen Drachen voller Hoffnung.
„Er… er ist nun…“ Er sprach nicht weiter, aber jeder der anwesenden wusste, was er sagen wollte. Da die älteren Vollblutdrachen alle gefallen waren, war er nun der älteste von ihnen.
Jacc schluckte schwer, als er sich dies bewusst machte. Tamaris, der älteste. Und das mit seinen gerade mal zweihundertfünf Jahren. Gerade alt genug, um als ausgewachsen zu gelten, sollte er nun der älteste Drache auf Ason sein. Er schüttelte betrübt seinen Kopf.
„Hat einer von euch Loki oder Omana gesehen?“ fragte er vorsichtig. Als er die überraschten Blicke der anderen sah, wusste er die Antwort bereits.
„Loki fehlt?“ sprach einer der Halbdrachen die Frage aus, die allen anderen im Gesicht stand. „Waren sie nicht bei dir, als wir Schutz suchten? Ich war der Meinung.“
Ein anderer Halbdrache schüttelte, seinen Kopf. „Die beiden waren doch nach den starken Druckwellen wie verrückt auf dieses riesige Teil zugeflogen. Wurden sie etwa von der letzten erfasst?“
Jacc nickte nur. „Omana ist voller Wut losgestürmt. Ich wollte ihm hinterher, doch Loki war schneller. Ich sah nur noch, wie er ihn zurückzog. Dann war da diese Lichtsäule oder was auch immer das war. Und als es anfing zu beben, suchte ich in der Höhle Schutz. Seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen.“ Er verstummte, als ein jüngerer Drache im wilden Flug auf die Gruppe zukam.
Sie haben Tamaris gefunden!“ schrie er. „Er liegt auf Abena und ist von Felsen verschüttet!“ Kaum war der Drache gelandet, musste er wieder starten. Jacc und noch ein paar andere folgten ihm auf seinem Rückweg.

- - -


„Lebt er noch?“ Die Frage kam von dem jungen Drachen, der sie nach Abena geführt hatte. Jacc nickte. „Er ist schwer verletzt und wird, wenn er aufwacht, sicherlich einen Mordskater haben. Aber er wird es überleben. Keine Angst.“ Er lächelte dem Drachen zu. Der junge Drache, mit Namen Lurock, war ein enger Freund von Tamaris. Die beiden waren zusammen aufgewachsen, da die Höhlen ihrer Eltern nahe beieinander lagen. Jacc schaute den Drachen an. Es waren nicht einmal zwei Tage vergangen, als die beiden noch glücklich herum getollt waren. Ohne Ahnung, was auf sie zukommen würde. Nun waren all diese jungen Dinger Elternlos. Wie er schon geahnt hatte, war keiner der älteren Drachen, die bei der Schlacht gegen die Lorras mitgekämpft hatten, am Leben geblieben.
Er stand auf und rief einen der Halbdrachen zu sich.
„Holt die Mensche aus den Höhlen. Wir sollten sie nicht noch länger dort drin lassen.“ Der andere nickte und lief mit zwei weiteren auf die Eingänge der Höhlen zu.
Jacc blickte wieder auf Tamaris, der wie ein lebloses Monstrum wirkte. Es hatte ihn immer erstaunt, wie groß der junge Drache geworden war, den er von Ei an kannte. Ruku, dessen Vater, hatte zwar eine erstaunliche Körpergröße gehabt, aber neben seinem Sohn wirkte er vor allem in letzter Zeit geradezu winzig. Jacc strich dem ohnmächtigen Drachen behutsam über den Kopf. Noch vor wenigen Tagen hatte Ruku ihm versprochen, gemeinsam zu den Honneg-Inseln zu fliegen, um sich dort mal wieder den Bauch mit Fisch und anderen Wassertieren voll zustopfen. Wehmütig dachte Jacc daran, dass daraus nun leider nichts mehr werden würde.
Er wollte sich gerade von Tamaris entfernen, um nach den Menschen zu schauen, als der Drache ein leises Stöhnen von sich gab. Überrascht schaute Jacc ihn an. Auch ein paar der anderen sahen auf und kamen auf den Drachen zu.
„Tamaris. He! Hörst du mich?“ rief Jacc ihm zu, während er seinen Kopf leicht tätschelte.
Der Drache öffnete grummelnd eines seiner Augen und murmelte.
„Ja klar. Du stehst ja auch direkt vor mir.“ Er schnaubte den Halbdrachen an und schloss wieder das Auge. „Wäre echt freundlich, wenn du meinen Kopf in Ruhe lassen könntest. Der dröhnt auch so schon genug.“
Jacc lächelte sein breitestes Lächeln, als er das hörte.
„Gott sei Dank. Als wir dich hier fanden, dachten wir zuerst, du seiest tot!“
Der Drache schnaubte wieder, öffnete nun beide Augen und hob seinen Kopf.
„Viel gefehlt hat da ja nicht mehr.“ Er sah sich um und sah auf die anderen, die sich um ihn versammelt hatten.
„Was war das, Jacc? Ich wurde mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert. Was war bei euch los?“ Er besah einen Moment seinen dunkelgrünen Körper und schaute dann wieder zu Jacc, der plötzlich mit traurigem Blick in die Augen des Drachens sah.
„Was ist passiert?“ fragte er mit bebender Stimme, die nicht mehr als ein Flüstern war.

----


prolog ende
bei fragen und anregungen... :D meine ohren stehen offen^_^
wenn ihr wollt, stell ich hier auch gern die weltkarte des planeten, auf dem die geschichte spielt, rein.

(und wehe, hier traut sich wer, mir den namen tamaris weg zu nehmen...:p)
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4

Freitag, 5. September 2008, 03:35

Na das ist ma ne halbe stunde wert gewesen :D
gibs davon ne fortsetzung ?

puck

Rhonokaloke

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5

Freitag, 5. September 2008, 09:06

Danke x3

bisher sind es knapp 7 kapitel..:9
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Freitag, 5. September 2008, 10:21

Nur sieben ;(
Schreib schnell weiter :D

waldnymphe

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7

Samstag, 6. September 2008, 17:52

klasse, gefällt mir sehr gut! spannend und flüssig geschrieben. mit halbdrache meinst du einen jugendlichen? oder einen der halb mensch, halb drache ist? können sich alle drachen in menschen verwandeln?
wann gibts mehr?
meine und ich freuen uns über jeden besuch
waldnymphe

Stread

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8

Samstag, 6. September 2008, 18:13

Jetzt hatte ich auch endlich mal Zeit zum durchlesen. Wirklich sehr gut puck. Warte schon gespannt auf den nächsten teil.

9

Samstag, 6. September 2008, 21:36

Hm ich denke Halbdrachen sind irgendwie halbmenschlich. Immerhin kämpfen sie in der Geschichte ganz normal mit und die gerade erst erwachsenen Drachen werden geschont.

puck

Rhonokaloke

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10

Samstag, 6. September 2008, 23:59

hmm.. genau so, lady^_^
halbdrachen sind menschen, in deren körper auch drachenblut fleißt, wodurch sie sich ebenfalls in drachen verwandeln können.
diese werden zwar nicht ganz so alt, wie richtige vollblutdrachen und auch nicht so ..ähm. mächtig, aber sie haben den vorteil, dass sie sich, wenn notwendig, eben entweder in einen drachen oder menschen verwandeln können. ;)

ich werd mich morgen mal ran setzen und die erklärung des Crimson Sun-Universums hier rein setzen^_^°
ist schon so einiges ausgearbeitet. aber noch nie zusammen gefügt worden :/
wird wohl langsam dafür zeit..xp

(crimson sun ist übrigens der momentane titel der Geschichte^_^°)
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Montag, 8. September 2008, 22:03

:9
okay.. hat etwas gedauert. Und ich bin mir ziemlich sicher, das ich was vergessen hab. :rolleyes:
aber da mir die ganzen Aufzeichnungen zum Sternensystem Hawn irgendwie unauffindbar waren, muss ich wohl oder über erst einmal auf Ason bleiben. xp

Ason ist der dritte Planet im Hawner Sternensystem.
Er dreht sich in 385 Tagen um den Stern und benötigt für eine eigene Achsenumkreisung 22 Stunden.
Die Monate sind in 11 mal 35 Tage eingeteilt.

Um den Planeten kreisen zwei Trabanten.
der rote Serana, auch Blutmond genannt
und der weißgelbe Lumara, der kleinere von beiden.
Serana braucht für eine Umdrehung um Ason 35 Tage. Nach ihm sind auch die Monate "Seran" benannt.
Am 300sten Tag in jedem Jahr wird ihm zu ehren ein Feiertag veranstaltet, da er zu dieser Zeit am nähsten an Ason ist und sich zudem meist vollständig rund zeigt.
Lumara benötigt nur knapp 20 Tage für eine Umrundung und hat seinen Ehrentag am ersten jeden Jahres. (Lura)

Karte von Ason:


Völker auf Ason:
Menschen - 55 %
  • bewohnte Länder
    - Honenland (Königreich)
    Honneg (gehört rechtlich zu Honenland - besteht aber wegen Abgeschiedenheit auf Unabhängigkeit)
    Königreich Thal
    Rhogaro
    Abena
  • Sprachen
    - Imperale (wird neben der Muttersprache einiger Länder gelernt)
    - Abena (Abena, südliches Rhogaro)
    - Hana (Honenland & Honneg)
    - Siba (Königreich Thal, Rhogaro, Teile Honenlands)


Halbdrachen - 32 %
Leben unter den Menschen. Meist, ohne zu wissen, dass sie welche sind.

  • Merkmale bei "erwachtem Blut"
    Spitze, lange Ohren
    rundlich, spitze "Katzen"augen
    ab Halbdrachenform Hautzeichen je nach Element

Halbdrachen können 4 verschiedene Körperformen annehmen:
-Menschenform (normal wie Menschen - nur durch oben genannte Merkmale unterscheidbar)
-Halbdrachenform (Ab dieser Form sind Flügel "ausfahrbar". Hautzeichen und erstmögliche Anwendung der elementaren Kräfte. )
- Drache in Menschenform ( beschuppter Körper. Flügel sind ständig außen. )
- Drache (Körpergröße je nach Art rapide gewachsen (siehe Drachengrößen). Besitzen nun wie Vollblutdrachen die Möglichkeit, außerhalb der Atmosphäre zu überleben)

-> Halbdrachen haben eine sehr hohe natürliche Lebenserwartung (bei erwachtem Blut), die bis zu 20 000 Jahre reicht.

Drachen - 12 %
Lebensraum= Hauptsächlich das Drachental, welches von Menschen nicht betreten werden darf. Durch Daccar jedoch auch in den von Menschen belebten Ländern angesiedelt. Ausnahme Königreich Thal -> Dort nur in Begleitung eines Daccar.
Drachen können bis zu 50 000 Jahre alt werden. Der Durchschnitt liegt aber bei 30 000 Jahren.

Es gibt verschiedene Körperformen und Größen. Die meisten Drachen werden bis zu 20 Meter Schulterhöhe groß. Aber es gibt auch kleine, die nur so groß, wie Eidechsen sind und größere, die bis zu 50 Meter hoch werden können, was aber eher seltener ist. Dazwischen sind alle Größen vertreten. Sie werden sehr alt, erreichen ihre volle Größe aber schon in den ersten zwei Jahrhunderten.
Geboren werden sie zwar in Eiern, schlüpfen aber schon nach wenigen Wochen und bilden dann ihre Perle, die für sie Lebenswichtig ist (wie Luft und Wasser für uns), da sie sich in ihre zurückziehen können (Zum Beispiel, um zu schlafen oder Energie zu sammeln. Ohne ihre Perlen haben Drachen nur einen Bruchteil ihrer Kraft und Energie. Deswegen werden die Perlen meist an der Brust oder am Schwanzende befestigt.)
(In die Perle ziehen sie sich zurück, indem sie ihre Elemente verkörpern. Elementardrachen wählen dabei ein beliebiges. )
Elementare=
Allgemein können sich die Elementare in ihr Element verwandeln und so ihre Körpergröße und -form verändern.
  • Elementardrachen
    besitzen die Möglichkeit alle vier Elementare anzuwenden. Ohne Unterstützung eines Vollelementar haben diese jedoch nur knapp 35% der eigentlichen Kraft.
  • Feuer
    Feuerspucker,
    Feuerbändiger (können kein eigenes Feuer entfachen, dieses aber "befehligen" ),
  • Wasser
    Wasserspucker,
    Eisdrachen,
    Wasserbändiger (s.o. )
  • Erde
    Giftspucker/Säurespucker,
    Erdbändiger
  • Luft
    Luftbändiger


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Hintergrund der Geschichte
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Daccar
Daccar sind so genannte “Drachentrainer“. Sie trainieren Drachen und ziehen sie auf. (Aber da Drachen um ein vielfaches älter werden können, als Menschen, haben diese in ihrem Leben mehrere Daccar).
Daccar sind bei der Bevölkerung sehr beliebt und anerkannt, da sie die Menschen bei den Drachen vertreten und so den Frieden zwischen beiden Arten bewahren.
Trotz der Beliebtheit und der Tatsache, dass Daccar auf dem gesamten Planeten (mit der Ausnahme des Drachentales) herum reisen können, ist eine Ausbildung zu diesem Beruf nur im Königreich Thal möglich.
Der Anführer der Daccar ist der Daccar-Lord. Dieser vertritt nicht nur die Menschen, sondern auch die Daccar. Er wird alle 10 Jahre “gewählt“.
Insgesamt werden die Daccar in drei verschiedene Klassen eingeteilt:
1. Daccar-Anwärter
Das sind Kinder (oder auch manchmal schon Erwachsene), die mal Daccar werden wollen. Wenn diese den Schritt zum Daccar der zweiten Stufe nicht schaffen, bleiben sie Daccar-Anwärter, bis sie es schaffen (Dies gilt auch für die anderen Stufen).
2. Daccar
Diese haben den ersten Schritt gemeistert und ziehen normalerweise durch das Land, um stärker zu werden und um besser mit ihren Drachen zusammenarbeiten zu können. Sie reisen mit anderen Daccar durch die Länder, um sich um die Geschehnisse zu kümmern, die überall passieren.
3. Daccar-Meister
Das sind Daccar, die eine höhere Stellung haben. Sie sind besonders angesehen, da sie irgendwann mal etwas Wichtiges vollbracht haben, oder einen sehr hohen Dac-Code haben (Das ist so etwas wie Adrenalin. Es wird im Körper produziert, wenn sich die Daccar seelisch (und selten auch körperlich) mit den Drachen verbinden. Außerdem ist diesen Daccar als einzige möglich, Daccar-Lord zu werden.
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12

Montag, 8. September 2008, 22:39

Zum verständnis ist das doch schon besser.

puck

Rhonokaloke

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13

Montag, 8. September 2008, 22:48

Fauna auf Ason

Auf Ason gibt es kaum Säuger.
Somit auch keine Pferde. Diese werden aber durch sogenannte "Yanox" ersetzt.


Dies ist ein gewöhnliches Manex-Yanox (kurz Manex) mit dem Hauptcharakter meiner Geschichte. ;)

Arten:
  • Manex
    Schulterhöhe (im Stand): 1,70 - 2,00 Meter
    Körperlänge: 2,30 - 3,25 Meter
    kurzes Fell einfarbig beige bis dunkelbraun
    Allesfresser
    bis zu 110 km/h - Langstreckenläufer & Sprinter
    Verwendung im Ritt & Rennen
  • Rhiben
    Schulterhöhe (im Stand): 1,80 - 2,10 m
    Körperlänge: 2,00 - 2,50 m
    langes Fell gescheckt dunkel (schwarz) auf hell (braun)
    Allesfresser
    bis 75 km/h - Langstreckenläufer
    Verwendung im Ritt, Jagt, Kampf
  • Kona
    Schulterhöhe (nur 4-Beiner): ca. 1-70 m
    Körperlänge: 1,80 m (Schweifstummel)
    kurzes wie langes Fell gestreift bis gepunktet (gefleckt) rotbraun, hellbraun, weiß, dunkelbraun
    Pflanzenfresser
    bis 45 km/h
    Verwendung in Kutschfahrt, Feldbau, Stadtverkehr
  • Pira - Wildyanox
    Schulterhöhe: 0,90 - 1,20 m
    Körperlänge: je nachdem, ob Schweif oder Schweifstummel 1,00 - 1,50 m
    Langhaarfell gescheckt in rotbraun, dunkelbraun, schwarz
    Pflanzenfresser
    bis 90 km/h
    Wald- & Feldbewohner


(weitere Tiere folgen xp)
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14

Montag, 8. September 2008, 23:28

wo bleiben die kapitel?*lechz*

puck

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15

Montag, 8. September 2008, 23:43

:whistling:

„Tan!“ Eine Stimme hallte durch den, bis eben noch ziemlich gemütlichen Traum. Langsam öffnete ein Junge von zwölf Jahren noch leicht verschlafen seine Augen. Vor ihm stand eine lange, schlanke Frau, die ihn nicht gerade freundlich ansah. „Tan Omana. Du bist schon wieder im Unterricht eingeschlafen! Mir reicht es jetzt! Du meldest dich sofort beim Direktor!“
Tan blinzelte noch leicht verträumt zu der Frau, sah sich einen Moment lang in dem Raum um, in dem er saß und erhob sich dann langsam von seiner Schulbank. Die anderen Kinder in der Klasse lachten und tuschelten sich leise zu, während er den Unterrichtsraum verließ.

„Junge. Wo soll das denn hinführen? Das geht jetzt schon eine ganze Weile so! Wie soll denn ein guter Daccar aus dir werden, wenn du den ganzen Unterricht verschläfst?“ Der Direktor, ein älterer, schlanker Mann mit einer Frisur, der man ansah, dass seine Haarpracht immer mehr nachließ, saß mit Trauermine hinter seinem Schreibtisch. „Überleg doch mal: Du machst deinen Vater nur unheimlich unglücklich. Er verspricht sich doch so viel von dir. Weil er doch der Daccar-Lord ist...“
„Das ist mir doch egal!“ unterbrach ihn Tan plötzlich. „Ich möcht gar kein Daccar werden. Was will ich denn damit?“
„Junge, aber...“ Dem Direktor blieben die Worte stecken.
„Wenn sie nichts dagegen haben, werd ich dann mal gehen. In den Unterricht brauch ich nun sicher nicht mehr zurück, da es eh die letzte Stunde ist.“
Kaum hatte er das gesagt, war er auch schon aus dem Raum verschwunden und hatte die Tür hinter sich laut zuknallen lassen.


„Verdammt!“ Tan saß an einem Fluss, der in der Nähe seines Wohnhauses lag und warf Steine ins Wasser. „Wieso vergleichen die mich immer mit meinem Vater? Und ständig dieses Gerede von wegen Daccar! Als wenn…“ Er verstummte und ließ sein Gesicht zwischen seine Knie sinken. „Nur weil Vater einer ist, muss ich nicht auch einer werden, oder?“
Er tastete nach einem Stein in seiner Nähe und schleuderte ihn ins Wasser. Kurz bevor dieser in den Fluten verschwand, sah Tan auf und bemerkte ein kleines rundes Etwas, welches von der Strömung getrieben auf ihn zukam. Er sprang auf und erreichte mit zwei, drei Schritten das Ufer. Vorsichtig beugte er sich über die Wasseroberfläche und fischte mit seiner rechten Hand den geheimnisvollen Gegenstand heraus.
„Was ist das?“ Fragte er sich erstaunt. Er drehte den Wallnussgroßen Gegenstand in seiner Hand hin und her. „Sieht aus, wie die Perle eines ... Drachens.“ Die Perle maß knapp drei Zentimeter im Durchmesser. Sie leuchtete so weiß, wie der Mond Lumara kurz nach seinem Aufgang. Sie war eingehüllt von einem silbrigen Schimmer.
Viel Zeit blieb Tan nicht, sich in ihren Anblick zu vertiefen, denn aus der Richtung, aus der soeben die Perle gekommen war, flog ihm jetzt etwas Entgegen. Nur knapp über der Wasseroberfläche des Flusses flog ein weißer, etwa drei Meter langer Drache auf ihn zu.

Der Drache hatte Tan noch gar nicht bemerkt und es schien ihm, als suche er den Fluss nach etwas ab.
„Wow.“ Entfuhr es Tan. Er hatte zwar schon des Öfteren Drachen gesehen. Doch immer nur aus sicherer Entfernung. Und nie ohne ihren Daccar.
Jetzt bemerkte auch der Drache, dass er nicht alleine war und flog genau auf Tan zu.
„Hey, du! Hast du zufällig ...“ Der Drache stockte. „Da! Da ist sie ja!“ Er zeigte auf die Hand, in der Tan die Perle hielt. „Du hast sie gerettet! Vielen Dank. Ich habe sie aus versehen verloren. Äh. Könnt ich sie jetzt bitte wieder haben?“
Tan, der immer noch ganz erstaunt war, hörte ihn erst gar nicht.
„Hey…“ Der Drache winkte mit seiner Klaue vor Tans Augen. „Hey, bekomme ich meine Perle wieder?“
„Oh...klar!" Verdutzt hielt Tan dem Drachen die Perle entgegen.
„Ich hatte schon Angst, sie nie wieder zu finden. Das wäre echt schrecklich gewesen! Wie ist dein Name, Junge?“
„Äh... ich... ich... heiße Tan. Tan Omana.“ stammelte er.
„Tan also. Das ist ja nicht gerade ein origineller Name.“
„Na und?“ fragte Tan trotzig, der wieder Mut gefasst hatte. „Mir gefällt er.“
„Naja. Warum nicht?“ meinte der Drache nur und setzte sich neben Tan. „Mein Name ist Dagôn.“
Tan warf seinen Blick gen Himmel und überlegte. „Den Namen hab ich doch schon mal gehört. Ich kann mich nur nicht so recht erinnern, wo.“
„Was denn? Ich wusste gar nicht, dass ich so berühmt bin.“ warf Dagôn ein. „Sogar in dieser öden Gegend.“
„Von wegen öde. In drei Wochen ist hier wieder eine ganze Menge los! Da sind nämlich wieder diese blöden Wettkämpfe, wo die anderen ihre Daccar-Lizens haben wollen. Ich find das unsinnig! Die lassen Drachen für sich kämpfen und bekommen dann dafür Auszeichnungen.“
"Naja. Eigentlich bin ich genau deswegen hier. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Daccar. Ich habe nämlich meinem Vater etwas versprochen. Und er meint, dass ich das nur schaffen kann, wenn ich von einem Daccar trainiert werde.“
„Hm? Was denn?“ fragte Tan neugierig.
„Ich habe meinem Vater versprochen, dass ich erst wieder ins Drachental fliege, wenn ich eine purpurne Perle habe.“
Tan kratzte sich verlegen am Kopf. Er wusste zwar, dass Perlen von ihrer weißen Grundfarbe grau und schließlich auch schwarz werden konnten. Aber dass diese auch noch andere Farbtöne bekommen konnten, war ihm neu. „Und wie bekommt man die?“ fragte Tan erstaunt.
„Du bist lustig! Die bekommt man nicht einfach so. Perlen werden nur dann purpurn, wenn ein Daccar und ein Drache eine so feste Bindung zueinander haben, dass die beiden genau wissen, was der andere denkt. Wenn sie so eng zu einander Stehen, dass sie die Gedanken des anderen spüren können, passiert es, dass eine schwarze Perle plötzlich purpurn aufleuchtet und dann für immer diese Farbe behält. Zumindest sagt das mein Vater. Er hat nämlich eine. Und da ich von meinen Geschwistern immer nur gehänselt werde, hab ich beschlossen, ihnen zu zeigen, dass ich auch etwas kann. Aber wie gesagt, um eine purpurne Perle zu bekommen, muss ich erst einmal einen Daccar finden, der mir dabei hilft.“
„Und deswegen bist du also auf deiner Suche danach hier her gekommen. Hast du denn schon jemanden gefunden, der dir dabei hilft?“
Dagôn sah ihn mit traurigem Blick an. „Nein, noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich jemanden bei diesem Turnier finde.“
„Da wirst du da aber nicht sehr viel Glück haben. Alle, die dort mitmachen, müssen schon eine Woche vorher den Namen des Drachen angeben, der sie dabei unterstützt.“
„Oh. So ist das also. Jetzt versteh ich wenigstens, warum mein Bruder gelacht hatte, als ich ihm von meinen Plänen erzählte.“ Dagôn sank enttäuscht zusammen und starrte dem wirbelnden Wasser des Flusses hinterher. „Dann kann ich das ja wohl alles vergessen. Meine Geschwister hatten Recht. Ich tauge zu überhaupt nichts!“
Tan schaute den Drachen eine Weile lang stumm an und erhob sich dann.
„Nur Mut! Du findest schon noch jemanden. Und wenn nicht. Nun ja. Vielleicht könnte ich dir ja dabei helfen. Ich will zwar eigentlich kein Daccar werden. Aber vielleicht muss man das ja auch gar nicht, um mit einem Drachen zusammen zu leben.“
Dagôn sah den Jungen überrascht an. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Plötzlich sprang er auf und stieß Tan dabei fast zu Boden. „Das würdest du wirklich machen?“
„Warum nicht? So etwas ist sicher möglich. Zur Not frag ich einfach meinen Vater. Der ist der Daccar-Lord. Er kann mir das mit Sicherheit sagen.“
„Was denn? Dein Vater ist der Daccar-Lord?“ Dagôn sah ihn erstaunt und überrascht zugleich an.
Tan nickte. „Meine Eltern sind beide Daccar. Früher sind sie gemeinsam durch die Länder gezogen. Erst ein paar Jahre nach meiner Geburt hatte sich meine Ma einen anderen Beruf gesucht, bei dem sie zu hause bleiben konnte. Mein Vater reist aber immer noch herum. Und da er eben der Daccar-Lord ist, denken alle, ich müsste auch ein Daccar werden. Am besten auch noch so einer, der mal in seine Fußstapfen tritt.“
Tan war schon stolz darauf, dass seine Eltern Daccar waren. Aber er mochte es absolut nicht, ständig mit seinem Vater verglichen zu werden.
„Freust du dich nicht, dass dein Vater so jemand berühmtes ist?“ fragte Dagôn.
„Doch. Natürlich! Aber ich kann es nicht leiden, dass alle über meine Zukunft entscheiden, ohne mir eine Chance zu geben, mich selbst in irgendetwas zu beweisen.“
„Hm. Aber irgendwie verstehe ich dich! Mein Vater ist der älteste Drache, der auf Ason lebt. Und deswegen denken die anderen Drachen auch sofort, dass jedes seiner Kinder was besonderes sein muss. Und da alle meine Geschwister schon irgendetwas „Wichtiges“ erreicht haben, passe ich da nicht wirklich rein. Ich bin so was, wie das Nesthäkchen der Familie.“
Tan schaute den Drachen einen Moment lang stumm an. Dann reckte er sich und nickte dem Drachen lächelnd zu. „Dann lass uns zu mir nach hause gehen. Von dort ruf ich meinen Vater an und frag ihn, ob ich dir helfen kann, deine purpurne Perle zu bekommen!“
Dagôn nickte und folgte dem Jungen voller Freude.
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16

Montag, 8. September 2008, 23:46

Tan und Dagôn waren auf dem Weg zu Tan’s Wohnhaus, als dieser plötzlich wenige Meter vom Tor entfernt stehen blieb. Vor dem Haus stand eine Kutsche, die seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
„Was ist los?“ fragte Dagôn neugierig.
„Ich weiß nicht. Ich habe diese Kutsche noch nie gesehen!“ Dann schaute er zur Haustür. Zwei Männer unterschiedlichen Alters traten nacheinander aus dem Haus. Der erste und ältere der beiden war Tan’s Großvater. Ihn erkannte er sofort, denn er war bei ihm aufgewachsen. Doch der zweite, deutlich jüngere Mann, war ihm ebenfalls vertraut.
„...“ Tan bekam große Augen und lief plötzlich auf diesen Mann zu. „Vati!“ Er warf sich in die Arme des Mannes, während er dieses Wort rief. Mit Tränen in den Augen schaute er ihn lächelnd an. „Vati, seit wann bist du wieder hier?“
„Oh... ich bin erst vor wenigen Stunden gekommen. Und eigentlich wollte ich mich gerade wieder auf den Weg machen. Ich muss in die Stadt. Dort wartet noch so einiges auf mich, dass erledigt werden muss. Du weist ja, dass in drei Wochen die Wettkämpfe stattfinden. Und ich als Daccar-Lord leite diese. Das heißt auch, dass ich mich um die Vorbereitungen kümmern muss.“
Tan sah zu ihm auf. „Ach so. Du bist nur deswegen nach hause gekommen.“ Traurig blickte er zu Boden und wrang die Enden seines Pullovers mit beiden Händen „Aber dann siehst du Ma doch gar nicht. Und sie hat sich doch so sehr gefreut, dich auch wieder zu sehen!“
„Ich war schon bei ihr. Gleich, als ich in der Stadt angekommen bin, habe ich sie in ihrem Büro besucht. Aber keine Angst, Tan. Ich komme heute Abend wieder nach Hause. Und wegen des Turniers bleibe ich auch ein paar Wochen. Versprochen!“ Dann strich er Tan liebevoll über sein Haar und fragte mit leicht erhobener Stimmer und hochgezogenen Augenbrauen. „Ist jetzt nicht eigentlich noch Schule?“
„Doch. Eigentlich schon...“ stotterte Tan leise, „Aber ich bin eher gegangen. Der Direktor hat mich wieder mal aus dem Unterricht geholt. Und danach bin ich einfach gegangen.“
Tan’s Großvater schüttelte den Kopf. „Schon wieder? Was war es denn diesmal?“
„Naja. Ich bin wieder eingeschla...“ Tan bemerkte den Blick seines Vaters. Dieser starrte mit weit aufgerissenen Augen an ihm vorbei.
„Ein Drache? Tan, seit wann hast du einen Drachen?“
Tan’s Großvater ging Kopfschüttelnd an seinem Enkel vorbei. “Von mir hat er den nicht bekommen. Ich sehe ihn gerade zum ersten Mal.“
„Nein. Ich bin ihm unten am Fluss begegnet.“ sagte Dagôn und richtete sich auf.
„Am Fluss? Du weißt doch, du sollst nicht alleine an den Fluss gehen!“ Sagte der Großvater und blickte Tan streng an.
„Aber…“ begann Tan seine Rechtfertigung.
Tan’s Vater indes hatte sich vor den Drachen aufgebaut. „Was suchst du hier? Du weißt doch, dass sich Drachen ohne einen Daccar hier nicht aufhalten dürfen! Also?“
Der Drache sah trotzig zu dem Daccar-Lord herab. „Das wusste ich nicht! Aber selbst wenn. Ich gehöre doch jetzt zu einem Daccar. Naja. Fast.“
„Ach so?“ Tan’s Vater trat einen Schritt zurück. „Und wer ist dieser Daccar, wenn ich fragen darf?“
„Ich bin das! Er hatte mich gefragt und ich war gerade mit ihm hier her gekommen, um dich um Erlaubnis zu fragen.“
Tans Vater drehte sich überrascht zu seinem Sohn um. Dann lachte er leise. „Nein. Du weißt, dass es dir nicht erlaubt ist, einen Drachen zu halten. Du hast schließlich noch keine Erlaubnis deiner Schule.“ Dann drehte er sich wieder zu Dagôn um.
„Wieso bist du hier in diese Gegend gekommen?“
„Weil ich nach einem Daccar gesucht habe.“
„Aber du weist sicher, dass du dich hier nicht in der Zeit der Wettstreite aufhalten darfst, wenn du keinen Daccar hast. Und falls du jetzt denkst, dass Tan dein Daccar ist, oder wird, werde ich dich enttäuschen müssen. Wir haben schon seit Jahren einen Drachen für ihn.“
Tan und Dagôn sahen ihn erschrocken an.
„Aber…“ Tan war sprachlos. „Du kannst mir nicht einfach irgendeinen Drachen geben, den ich nicht kenne! Zumal ich doch eigentlich gar kein Daccar werden will! Außerdem hab ich Dagôn schon versprochen, dass ich ihm helfe!“
„Dagôn?“ Tan’s Vater schaute den Drachen überrascht an. „Du bist Dagôn?“ Er hielt einen Moment lang inne. Dann schüttelte er den Kopf. „Diese Tatsache ändert nichts! Du musst trotzdem die Gegend verlassen. So ist es Vorschrift. Also geh jetzt bitte!“
Dagôn wand sich um und wollte gerade gehen, aber Tan stellte sich ihm in den Weg. „Warum gehst du? Wir wollten doch zusammen bleiben!“
„Tut mir leid Tan, aber es muss wohl so sein. Ich werde wohl einen anderen Daccar suchen müssen.“
„Aber ich hab dir doch versprochen, zu helfen, damit deine Perle purpurn wird! Da kannst du doch jetzt nicht einfach so verschwinden!“
Die zwei Männer sahen Tan jetzt verwirrt an. Tans Vater war der erste, der sich wieder gefasst hatte. „Eine purpurne Perle? Was soll das sein? Es gibt keine purpurnen Perlen.“
„Doch! Die gibt es sehr wohl!“ rief Dagôn. „Mein Vater hat eine!“
Tans Vater hielt wieder inne.
„So was sind doch nur Ammenmärchen!“ meinte Tans Großvater. „Noch nie hat jemand eine purpurne Perle gesehen. Und wenn dein Vater eine hat, warum weis niemand davon?“
„Warum denn? Die Menschen würde dann nur Jagt auf ihn machen. Und ebenso auf die anderen Drachen, weil so eine Perle so selten und wertvoll ist.“ sagte Tan leise. „So war es doch auch, als man im Süden die ganzen wertvollen und seltenen Edelsteine gefunden hatte. Plötzlich sind alle da runter gezogen, um selbst nach welchen zu suchen! Hier würde es nicht anders sein. Und dann hätte Dagôns Vater keine Ruhe mehr.“
Die drei um Tan schwiegen.
„So würde es wohl sein!“ sagte Tans Vater nach einer kurzen Weile. Dann richtete er sich wieder an den Drachen. „Aber wenn du selbst eine haben möchtest, bringst du dich in Gefahr, dass dies mit dir passiert, Dagôn.“
„Das ist mir egal. Ich möchte meinen Geschwistern nur zeigen, dass ich auch etwas kann. Und wenn ich die Perle habe, dann bleibe ich im Drachental. Geschützt vor den Menschen.“

Plötzlich kamen zwei Jungen in Tans Alter durch das Tor gerannt. „Hey, Tan. Warum bist du denn nicht mehr in den Unterricht gekommen?“ Fragte ein Junge mit blauem, nackenlangem Haaren aufgeregt. „Du hast echt was Lustiges verpasst! Als du draußen warst, war Carvin auch einge… Oh!“ Der Junge hielt mitten im Wort inne, denn er hatte Tans Vater erblickt. „Oh! Gu… guten Tag, Herr Omana.“ sagte er stotternd zu Tans Vater. „Seit wann sind sie denn wieder hier in Kims?“
Tans Vater nickte den beiden lächelnd zu. „Es freut mich, euch wieder zu sehen. Ich bin erst vor wenigen Stunden hier angekommen.“ Dann sah er wieder zu Tan. „Und eigentlich wollt ich schon längst wieder weg sein. Über unser ’kleines’ Problem reden wir heut Abend noch einmal. Verstanden?“ Dabei strich er Tan noch mal über den Kopf und ging dann an den Jungs vorbei in Richtung des Autos.
„W... Wiedersehen Herr Omana.“ riefen die beiden Jungen zu gleich. Da sahen sie plötzlich Dagôn, der sich etwas abseits im Schatten hielt.
„Wow.“ Diesmal war es der andere Junge, der zuerst reagierte. Er war etwa einen Kopf größer als Tan und hatte strohblonde kurze Locken. „Ist das der Drache von deinem Vater?“ fragte er Tan und musterte Dagôn.
„Nein, Carvin. Er ist mir unten am Fluss begegnet. Ich möchte ihm dabei helfen, dass seine Perle purpurrot wird.“
Die beiden Jungen sahen Tan überrascht an. „Eine purpurne Perle? Ich dachte, das ist nur ein Märchen?“ fragte Carvin belustigt.
„Ist es nicht. Dagôns Vater hat selbst eine. Und er hat seinem Vater versprochen, auch eine purpurne Perle zu bekommen. Vorher will er nicht mehr nach hause. Und ich möchte ihm dabei helfen. Selbst, wenn ich dafür ein Daccar werden muss.“
Mero, der blauhaarige Junge, fing jetzt an zu lachen. „Dann hättest du aber nicht den ganzen Unterricht verschlafen sollen! Jetzt fehlt dir die ganze Theorie!“
„Naja, schon. Aber in der Praxis war er dann irgendwie immer ziemlich gut. Deswegen ist er ja bis jetzt immer weiter gekommen.“ warf Carvin ein.
„Ach! Ihr habt ja keine Ahnung!“ meinte Tan nun leicht verlegen.
Dann schaute er zu seinem Großvater und fragte ihn, ob sie denn ins Haus dürften. Dieser seufzte leicht und nickte. Sofort rannten die drei Jungen, gefolgt von Dagôn in das Haus.
„Oh je.“ Seufzte Tan’s Großvater. „Dann wollen wir mal hoffen, dass sich dieser kleine Querkopf nicht zu sehr verbeißt.“

- Ende 1. Kapitel -
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17

Donnerstag, 11. September 2008, 20:58

Wann geht es endlich weiter???? Find deine Geschichte total super und will unbedingt weiter lesen. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:
Meine Drachen werden langsam richtig groß. Wenn ihr sie mal besuchen wollt, klickt für Fleckchen hier, für Betty hier und für Nilina hier. :thumbsup: Danke :!: :!: :!:

Stread

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18

Donnerstag, 11. September 2008, 21:40

Ja, wann gehts weiter? :P

19

Donnerstag, 11. September 2008, 21:45

puck will wahrscheinlich noch ein wenig das gefühl der macht über uns auskosten *nach dem nächsten teil lechz*

Stread

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20

Donnerstag, 11. September 2008, 21:54

So gemein ist sie doch nicht oder?

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