*gerade äusserst schreibwütig ist*
Was stimmt ist das es keinen allgemeingültigen Idealweg gibt.
Das kann ich für mich am leichtesten anhand meiner eigenen Wirtschaft verdeutlichen. Ich habe zwei Gasthäuser die ich selbst mit Gemüse und Fleisch versorge, zwei Seilerein, eine Viehzucht für den Metzger (für die Gasthäuser) und den Gerber, der wiederum ist für den Sattelmacher. Letzerer verbraucht auch ein paar Seile (Seilerein), dann drei Töpfer, einer würde für den Metzger reichen, aber ich habe sie nunmal bereits, und der Umbau bzw Abriß wäre derzeit Unsinn.
Was bleibt sind die vier Hanfplantagen, von denen zwei noch zu Papiermühlen umgebaut werden, der Böttcher, welcher die Papiermühlen dann mit Fässern versorgt, und das Getreidefeld, das mir optisch gefällt, und sehr gewinnbringend ist.
Warum zähle ich einfach jedes Gebäude auf? Weil dahinter durchaus Überlegungen stecken, die bei jeden Spieler allerdings anders sind, da jeder andere Ziele verfolgt bzw sie anders gewichtet.
Ich möchte z.B. primär viel Gewinn machen, nehme aber auch leichte Abstriche für mehr Baumeisterpunkte (gut fürs eigene Ego, sonst für nichts), Abwechslung statt nur zwei drei verschiedene Gebäude (irgendwas lohnt sich immer, zumal ich sowohl klassische Drachensteigerungswaren, wie auch Waren zum Gebäudeausbau produziere), zwei statt nur einem Getreidefeld hätten z.B. mehr Gewinn bedeutet, aber mein Lager wäre auch schneller voll, so brauche ich mir da weniger Gedanken machen.
Ich muss (wenn ich die beiden Papiermühlen habe) nur eine Handvoll Lehm, Kohle, Nägel und Bretter kaufen (die zusamen etwa 4% meines Tagesgewinnes kosten) und produziere von allen anderen Waren mehr als ich unmittelbar verbrauche.
Ich hätte auch stattdessen mein Land auch mit Gebäuden zupflastern können die Waren produzieren, aber selbst keine verbrauchen (Holzfäller&Co) aber a) wollte ich das nicht, und b) ist es gehopst wie gesprungen, was ich verkaufe oder kaufe. Man muss sich nicht selbstversorgen können, ist auch was den Gewinn angeht nicht ideal, aber es ist wie überall im Leben, ein gesunder Mittelweg ist im Endeffekt doch angenehmer als links oder rechts mit dem Kopf durch die Wand zu wollen.
Das idealle Beispiel meiner Denkweise sieht man bei meinen Töpfern, einem zu einem Lehmstecher auszubauen würde momentan folgendes bedeuten:
- Ich hätte einige Hundert Gold die Stunde weniger an Gewinn
- Ich bräuchte allerdings kein Lehm mehr für die anderen Töpfer zu kaufen, und hätte noch welches übrig
- Ich müsste weniger Kohle zukaufen
- Ich hätte weniger Baumeisterpunkte
- Nachdem ich die beiden oberen Hanfplantagen zu Papiermühlen ausgebaut hätte, und wenn ich den unteren Töpfer umbaue wäre der Aufbau ein Stückweit symmetrischer
Warum mache ich es nicht?
- Kohle und Lehm braucht ein Töpfer ohnehin wenig, der Zukauf ist also ohnehin ein Schnäppchen
- Wegen dem weniger an Baumeisterpunkte
- Und weil das weniger an Gewinn doch schon deutlich ist
Anderen Spielern würden bei der selben Frage "ja oder nein Umbau" womöglich ganz andere Dinge durch den Kopf gehen. Das ist gerade das schöne an Dragosien: jeder kann es spielen wie er lustig ist, manch ein Weg IST effizienter und "besser" aber es steht jedem frei eigene Kompromisse einzugehen, oder auch komplett auf das zu pfeifen was andere für Sinnvoll erachten.