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Mittwoch, 9. September 2009, 14:31

[RPG] Ein Neuanfang

„Vorwort“: Ich bin neu hier und hätte Interesse daran einige Spieler kennen zu lernen, evtl. auch wegen einer Gilde. Allerdings ist es mir zu öde einfach nur alle Gildenbeschreibungen und Profile durchzulesen. Da ich gerne RPGs schreibe und es hier ja auch einen Bereich gibt dachte ich mir schreib ich einfach mal. Vielleicht findet sich ja hier auch der ein oder andere, der gerne mal ein paar Zeilen schreibt und mit seinem Char interagiert, Geschichten erleben will etc. Würde mich auf jeden Fall freuen, da allein schreiben ziemlich schnell langweilig wird. Und wer noch nie RPG geschrieben hat soll sich bloß nicht schämen, traut euch einfach und probiert es aus, es macht wirklich Spaß. (Zudem bin ich auch kein Superass) :-) Und Regeln gibt es eigentlich kaum, ihr solltet die anderen Chars nicht lenken (NPCs natürlich schon) und auf die Rechtschreibung sollte auch einigermaßen aufgepasst werden (also Punkt und Komma benutzen und Groß-/Kleinschreiben ^^). Und noch eine kleine Bitte, bitte unterlasst Off-Posts, Anmerkungen könnt ihr gerne via PN verschicken. Das ist nur für die Übersicht und nicht um irgendwem den „Mund“ zu verbieten, nehmt die Bitte also nicht böse. Nun aber genug gequasselt. ;-)


„Drachen?!“ Schallendes Gelächter erklang im Raum. Das kleine Mädchen hielt sich den Bauch und wischte sich die Tränen aus den Augen. Ihr Großvater erzählte wieder einmal Geschichten und predigte abermals, dass es wahrhaftig Drachen gab. Dies konnte die Kleine nicht glauben, noch nie hatte sie einen gesehen und auch sonst bestätigte niemand aus ihrem Dorf, dass es diese Riesenechsen wirklich gab. Gewiss, sie liebte die Geschichten ihres Großvaters, ebenso wie sie ihn selbst liebte, doch dies konnte sie ihm nicht glauben. Ermahnen blickte der alte Mann seine Enkelin an, hob den Zeigefinger und begann abermals ihr einzureden, dass es Drachen wahrhaftig gab.

Mit einem Kopfschütteln holte Jeevika sich in die Realität zurück, verbannte das Bild ihres Großvaters aus ihrem Gedächtnis. Als er im Sterben lag hatte der Großvater ihr das Versprechen abgenommen, dass sie der Karte folgen würde, jene, welche er ihr in die Hand gedrückt hatte. Und nun stand sie hier auf dem großen Platz und staunte. Er hatte Recht gehabt, all die Jahre, all die Erzählungen waren wahr gewesen – nun, zumindest der größte Teil davon. Es gab wahrhaftig Drachen, große und kleine. Jeevika stand da und drehte sich nur um die eigene Achse, tausend Dinge gingen ihr durch den Kopf. Die merkwürdigen Blicke einiger Vorbeieilenden störten sie nicht, die Reise hatte sie mitgenommen, sie wusste, dass sie dreckig war, ihr Haar leicht zerzaust und ihre Kleidung nur noch aus schmutzigen Lumpen bestand. Doch zählte dies im Augenblick nicht. Zu sehr faszinierte sie der Anblick dieser Stadt, dieser Wesen, die meist soviel größer waren als sie selbst.

„Hey du, glotz nicht so. Oder soll ich dir eine verpassen?“

Eine harte Männerstimme riss Jeevika aus dem Staunen, etwas verunsichert blickte sie den Kerl an, anscheinend gehörte ihm dieses riesige Wesen. Natürlich wollte sie keine verpasst bekommen, wollte keinen Ärger. Sie riss die Arme nach oben und fuchtelte mit ihnen, wollte irgendetwas sagen, doch mehr als ein paar gestotterte Buchstaben kamen nicht über ihre Lippen. Mit hochrotem Kopf drehte die junge Frau sich um, senkte den Blick und stapfte schnellen Schrittes davon. Das hatte sie ja prächtig hinbekommen, gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

„Ohrfeigen sollte ich mich.“

Seufzend ließ die junge Frau sich unter einem Baum auf den Boden plumpsen und blickte auf den staubigen Boden. Ob sie wohl hier bleiben und sich selbst etwas aufbauen konnte?

Kimanon

Waldläufer

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Freitag, 11. September 2009, 09:17

"Guten Tag junge Frau!"

Die freundliche Stimme gehörte einem hochgewachsenen Mann in einem graugrünen Kapuzenumhang.

"Entschuldigt wenn ich Euch störe, aber Ihr schaut so betrübt drein, dass es den Gedanken nahelegt, dass Ihr hier fremd seid. Kriegerische Handlungen sind den Dragosiern völlig fremd, wodurch es zu einem der glücklichsten Landstriche dieser Welt wird. Sagt es ruhig, wenn Ihr Hilfe braucht, die Hilfsbereitschaft wird hier groß geschrieben!"
"Die Karte die Ihr da im Gürtel tragt interessiert mich, ich habe einst einen Mann kennen gelernt, der Karten zeichnete und auf die untere Ecke der Rückseite ein ähnliches Zeichen machte. Ich habe ihn lange nicht gesehen, er müsste inzwischen recht alt sein."


Nachdenklich kräuselt sich seine Stirn.

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Freitag, 11. September 2009, 11:42

Völlig erschrocken fuhr Jeevika auf, als sie eine Stimme vernahm, die scheinbar an die junge Frau gerichtet wurde. Einen Moment lang starrte sie zu dem Mann nach oben und blinzelte gegen die Sonnenstrahlen an. Er schien ihr keinesfalls etwas anhaben zu wollen. Zumindest ließ nichts an ihm darauf schließen. Als der Mann auf die Karte zu sprechen kam fuhr ihre Hand unwillkürlich an das Papier und strich sanft darüber.

„Ich kenne nur diese eine Karte. Es gibt also noch mehr, sagt Ihr?“

Nun war es an ihr die Stirn kraus zu ziehen und die Karte hervor zu holen. Einen Moment kaute die junge Frau auf ihrer Unterlippe. Sicher, ihr Großvater war viel auf Reisen gewesen bevor er sesshaft wurde, doch auch da war er kaum zur Ruhe zu bringen. Dies musste er von seinem Vater haben, der ihn erst in dieses Reisefieber gebracht hatte. Plötzlich schlug sie sich gegen die Stirn und begann zu lachen.

„Verzeiht, wie unhöflich von mir Euch nicht zuerst zu begrüßen und mich vorzustellen.“

Mit einem Satz sprang die junge Frau auf, es brachte nicht viel. Sie fühlte sich immer noch irgendwie klein im Gegensatz zu dem Mann vor ihr. Doch störte es sie keinesfalls, es gab Menschen, die wesentlich kleiner waren als sie selbst.

„Mein Name ist Jeevika. Und ja, Ihr habt Recht, ich bin fremd in diesen Gefilden.“

Mit einem freundlichen Lächeln, welches vermutlich so manches wütende Gemüt zum Schmelzen gebracht hätte, reichte Jeevika dem Mann ihre Rechte. Als die Begrüßung fertig war ließ sie sich abermals unter den Baum nieder und deutete auf einen freien Platz neben sich.

„Setzt Euch doch. Es freut mich so freundlich angesprochen zu werden. Meine erste Begegnung wollte mir … nun ja, eine verpassen. Ich sollte wohl die Drachen nicht so anstarren. Dabei meine ich es keineswegs böse, es ist nur … ich habe noch nie welche gesehen und habe die Erzählungen als Märchen abgestempelt und sie sind so faszinierend und …“

Plötzlich biss die junge Frau sich auf die Zunge und blickte mit roten Wangen zu Boden. Zuerst brachte sie kein Wort zu ihrer Verteidigung hervor und nun plapperte sie einfach ungefragt drauf los. Sicher war der Mann bereits jetzt schon genervt. Wer hätte es ihm verübeln können. Eine erwachsene Frau, die plapperte wie ein kleines Mädchen.

Kimanon

Waldläufer

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Freitag, 11. September 2009, 14:37

Mit einem freundlichen Nicken nimmt der Fremde neben ihr Platz.

"Mein Name ist Kimanon. Ich bin kurz nach den ersten Siedlern hier in Dragosien eingetroffen. Damals hatte ich von dem Gerücht gehört, vermutlich meint ihr etwas ähnliches mit dem Wort "Märchen". Das Gerücht besagte, dass die Natur eines schwer zu erreichenden Landes jegliche Zivilisation verdrängt haben sollte, ähnlich wie die Sintflut, falls Ihr jene alte Geschichte kennt, und so Raum geschaffen hat für einen Neuanfang. In jenem Landstrich sollte außerdem die Magie so stark sein, dass Gelehrte die Hypothese aufgestellt haben sollten, dass dort die Drachenzucht möglich wäre."

Er hält kurz inne und scheint sich an konkrete Einzelheiten aus jener Zeit erinnern zu wollen.

"Damals war ich von einer Art Reisefieber getrieben " und noch ruheloser, als das jetzt noch immer der Fall ist. Letztendlich fand ich einen alten Mann, der mir eine Schatzkarte aus jenem sagenumwobenen Land anbot. Auf mich wirkte das etwas befremdlich, denn es erschien mir wahrscheinlich, dass er die Karte selbst gezeichnet hatte, denn Papier, Tinte und Feder lagen auf einem Nachbartisch. Abgesehen davon, wusste ich den Weg in dieses Land nicht, obwohl ich bereits weit herum gekommen war.
Er war nicht dazu zu bewegen, mich zu begleiten und gemeinsam mit mir diesen "Schatz" zu heben. Aber er bot mir einen Kompass an, der nicht nach Norden zeigte, was natürlich wieder Skepsis bei mir erzeugte. Dieser Kompass solle den Weg nach Dragosien zeigen, der Name des Landes hatte sich inzwischen anscheinend mit der Hypothese der möglichen Drachenzucht verbunden.
Letztendlich einigte ich mich mit dem kuriosen Alten, dass ich den Kompass für einen Bergkristall bekam, den ich kürzlich gefunden hatte und ihm eine Schatzkarte abkaufen würde, falls wir uns erneut begegnen würden. Ich tauschte also einen Bergkristall für ein traumhaft ungewisses Ziel - nicht unbedingt ein lohnendes Geschäft, aber auch kein großes Opfer."


Diese Erinnerungen scheinen einiges an Zufriedenheit in ihm auszulösen.

"Mich wundert Eure erste Begegnung hier und die Erklärung halte ich eher für unzutreffend, denn die meisten Drachen Dragosiens sind so intelligent und der Kommunikation mächtig, dass sie Euch selbst zurechtweisen könnten, falls sie sich wirklich gestört fühlen.
Ich sollte mich jetzt wieder auf den Weg machen, denn ich will vor Toresschluss den Markt mit ein paar weiteren Tränken für das nächste Ritual von Rennbrand verlassen haben.
Wollt Ihr mich begleiten, vielleicht kann ich Euch auf dem Weg ein paar markante Dinge zeigen, ein paar Fragen beantworten oder Euch sogar jemandem Vorstellen, falls die Neugier dies vorbereitet."


Er erhebt sich wieder und bietet ihr mit einer einladenden Geste an ihn zu begleiten.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Kimanon« (11. Oktober 2009, 19:26)


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Sonntag, 11. Oktober 2009, 19:09

Gespannt hörte die junge Frau dem Mann zu. Es war faszinierend, dass nicht nur sie die Erzählungen für Geschichten hielt. Dies zeigte jedoch, dass man im Leben nie auslernte. Niemand. Kimanon schien zufrieden, als er die alte Geschichte erzählte. Anscheinend hatte er wirklich gute Erfahrungen gemacht. Mit einem leichten Schmunzeln hörte sie dem Mann zu, irgendwie schien sich seine Zufriedenheit auch auf sie selbst zu übertragen. Zumindest fühlte die junge Frau sich nun sicherer und ihr Entschluss schien beinahe gefasst. Jedoch blieb noch die Frage wo genau sie anfangen sollte. Wie fing man überhaupt an?

Plötzlich stand Kimanon auf. Verwirrt schaute sie ihn an. Seien Worte waren in ihren Gedanken untergegangen. Es dauerte einen Moment, bis sie diese wirklich wahrnahm. Etwas zu schnell sprang sie auf und kam ins Straucheln. Aus Reflex streckte die junge Frau den Arm aus und hielt sich fest. Mit roten Wangen blickte sie Kimanon in die Augen.

„Entschuldigt.“

Schnell zog sie den Arm zurück und räusperte sich. Etwas unbeholfen stand sie da und blickte zu Boden. Nach einigen Augenblicken hatten sie sich wieder gefasst.

„Mich nennt man Jeevika. Gerne würde ich Euch begleiten. Vielleicht erfahre ich dann wo und wie genau ich beginnen kann. Ihr habt mich neugierig gemacht und vor allem zuversichtlich.“

Schmunzelnd hackte Jeevika sich bei Kimanon ein und grinste von einem Ohr bis zum anderen. Sie zog ihn einfach in die Richtung in der einige Markstände standen und hoffte, es wäre richtig.

„Gerne würde ich noch andere Bewohner Dragosiens kennen lernen. Doch scheinen die meisten ihre Zunge verschluckt zu haben. Ich bin froh, dass es wenigstens bei euch nicht so ist. Es wäre schade, wenn ich immer einsam durch dieses Land ziehen müsste.“

Mit einem frechen Zwinkern unterstrich die junge Frau ihre Worte. Auch wenn Jeevika gelernt hatte den Menschen nicht blauäugig zu vertrauen, dieser Mann schien ihr wirklich symphatisch.

„Sagt, was meint Ihr mit dem Ritual?"

Kimanon

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Sonntag, 11. Oktober 2009, 21:44

Kimanon lässt sich auf den Umweg zum Markt ein, auf den Jeevika ihn zieht und nimmt das Gespräch wieder auf:

"Ihr erscheint mir noch reichlich durcheinander. Entspannt Euch und lasst es ruhig angehen, niemand will Euch hier etwas Böses, es ist eine Welt zum Luft holen und durchatmen, viele gehen hier ihren eigenen Weg ohne auf die Bevölkerung einzugehen und genießen die Ruhe und Sorglosigkeit ich finde das ist ihr gutes Recht, niemand ist hier wirklich auf andere angewiesen - das ist etwas Besonderes! Seht Euch also in aller Ruhe um!"

Mit diesen Worten löst er elegant die sehr geringe Distanz durch den untergehakten Arm, ohne Jeevika damit beleidigend zurückzuweisen, aber so dass sich wieder eine Schrittlänge Abstand ohne Körperkontakt ergibt, die ihm für eine so neue Bekanntschaft passender erscheint.
Im vorübergehen weist er auf eine Gaststätte hin die den Namen "Zur goldenen Drachenschuppe" trägt, in der er selbst noch nie eingekehrt ist, aber wo sich schon viel ereignet haben soll.

"Rituale sind ein wesentlicher Bestandteil der Drachenzucht mit denen die Gelehrten, die mit ihrer Hypothese tatsächlich richtig lagen, die Drachen ausbilden und trainieren. Jeder Fortschritt führt dazu, dass die folgenden Rituale immer aufwendiger werden, es grenzt an eine Materialschlacht, verzeiht den aggressiven Ausdruck, aber es ist daraus ein eigener Wirtschaftszweig in Dragosien entstanden, der mich schon ein paar Nerven gekostet hat. Die benötigten Produkte werden in sehr großen Mengen auf dem Markt gehandelt, Ihr könnt Euch das Spektakel hier drüben ansehen."

Mit diesen Worten führt er Sie zum Nordrand des Marktes, auf dem anders als im übrigen Teil nicht stumme Schilder sondern laute Marktschreier dominieren und wo nicht enge Gassen mit Fußgängern, sondern geräumige Straßen mit Fuhrwerktreks das Bild prägen.

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Montag, 12. Oktober 2009, 10:38

Durcheinander – ja, das traf es wohl. Jeevika war wahrlich durcheinander. Es waren viele neue Eindrücke, die da auf sie niederprasselten. Vor allem aber brachte sie der Gedanke an die Drachen durcheinander. Plötzlich standen sie vor ihr, Wesen, welche sie für Märchenfiguren hielt.

Kimanons nächste Worte ließen Jeevika stocken. Die meisten gingen also ihren eigenen Weg. Und schon war die Euphorie gedämpft. Sicherlich, sie war lange Zeit alleine unterwegs gewesen, doch davor hatte die junge Frau immer ihre Eltern gehabt, ihren Bruder und vor allem ihren Großvater. Jeevika hatte nie vorgehabt ewig alleine zu sein. Seufzend blickte sie auf den Boden, bemerkte kaum, wie der Mann seinen Arm aus ihrer Umklammerung löste und etwas Abstand zwischen sie beide brachte. Beinahe wie benommen blickte sie auf das gewiesene Gebäude, zeigt jedoch wenig Interesse daran. Sie musste grübeln, überlegte, ob sie dies hier wirklich wollte, ein Leben allein.

Das Ritual riss Jeevika aus ihren Gedanken. Also musste man Magier sein um überhaupt einen Drachen zu erhalten. Dann musste es hier viele Magier geben. Stirnrunzelnd blickte Jeevika dem Mann in die Augen.

„Man muss also Magier sein? Nun, dann werde ich wohl umkehren müssen.“

Sie hatte noch nie etwas mit Magie zu tun gehabt. Sollte sie den langen Weg also auf sich genommen haben für nichts. Nur um zu sehen, dass diese Geschöpfe für sie doch so unerreichbar waren. Nachdenklich ließ Jeevika ihren Blick über die schreiende Menge schweifen, blickte auf die verschiedenen Angebote ohne wirkliches Interesse an ihnen zu hegen. Lediglich ein paar rote Äpfel und der Duft von frischem Brot weckten ihr Interesse. Es war lange her, seitdem sie etwas Richtiges gegessen hatte. Auch wenn sie Hunger hatte, musste sie darauf verzichten. Erst einmal musste Jeevika eine Anstellung finden und etwas Geld verdienen.

„Merkwürdig, wie einem das Schicksal manchmal mitspielt.“

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Dienstag, 13. Oktober 2009, 09:54

Sinja hatte an diesem Nachmittag in ihrem Wirtshaus mal wieder seit langer Zeit Besuch von einem der berühmt-berüchtigten alten Männer erhalten, der ihr eine Schatzkarte für 10 Zaubertränke feilbot. Wie meist, war wieder einmal gerade kein Zaubertrank vorrätig, und so rannte Sinja zum Markt.

Schon von weitem sah sie ihren langjährigen dragosischen Nachbarn und Freund Kimanon, sein graugrüner Kapuzenumhang war ein unverkennbares Markenzeichen von ihm. Er unterhielt sich mit einer ihr unbekannten Frau, die einen nervösen Eindruck machte. Sie gestikulierte hektisch und blickte auffällig oft zu Boden. Aber Sinja war neugierig, wer das wohl sein mochte, denn wie es eigentlich für einen Dragosier üblich war, war sie Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Sie rannte den beiden hinterher und schätzte dabei die Zeit ab, die ihr bleiben würde. Der alte Mann, den sie in ihrem Wirtshaus gerade mit Met auf Kosten des Hauses verköstigte, würde sicherlich nicht ewig warten. Außer Atem blieb sie stehen und sah in die Richtung, in die sie eigentlich jetzt gehen müsste, denn sie schaute auf dem Markt meist erst, ob sie dort bei Freunden oder bekannten Händlern einkaufen konnte. Dann wandte sie den Blick wieder in die Richtung von Kimanon und der Fremden und wollte gerade auf die beiden, die nicht mehr weit von ihr entfernt standen, zugehen, als der Wind ein paar Wortfetzen von der Frau zu ihr herüber trug.
Sinja hörte ausgerechnet den Satz: "Doch scheinen die meisten ihre Zunge verschluckt zu haben" und sah, wie die Frau Kimanon zum Markt zog. Hui, das hörte sich aber ganz schön zynisch an! Und wie einnehmend diese Frau doch war, so vertraulich war gerade Kimanon nicht mit Fremden. Aber vielleicht kannten die beiden sich ja schon länger. Sinja blieb stehen. Ob das der richtige Moment war, die beiden jetzt anzusprechen? Oder würde sie sich hinterher nur ärgern über womöglich vertane Zeit? Unentschlossen blieb sie stehen. Aber der Gedanke an den wartenden Zaubertrankverkäufer machte ihr den Entschluss leicht. Sinja wandte sich ab und lief zu den Zaubertrankständen.

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Mittwoch, 14. Oktober 2009, 07:30

Lady Midnight, eine in schwarzes Leder gewandete Frau, die etwas kleiner als der Durchschnitt ist, ging an diesem Tag auf der Suche nach frischem Feleich für ihren Drachen Erwen Anwamane richtung Markt. Wehmütig dachte sie an die Zeiten zurück wo in der Gaststätte "Zur goldenen Drachenschuppe" noch Gäste ein- und ausgingen da sie dort früher so manch schöne Stunde verbracht hatte.

Am Marktplatz angekommen sieht sie ihren Freund Kimanonwie er sich mit einer jungen Frau unterhält und beschließt sich zu den beiden zu gesellen. Die junge Frau scheint etwas verwirrt und schüchtern zu sein als ob sie die Gesellschaft von Drachen nicht gewohnt ist.

" Guten Morgen Kimanon, lange nicht gesehen. Wer ist denn deine charmante Begleitung an diesem schönen Morgen?

Wie unhöflich von mir, ich sollte mich erst einmal vorstellen werte Dame. Mein Name ist Lady Midnight, ich bin eine der ersten Bewohnerinnen dieses schönen magischen Landes. Wenn ich irgendwie behilflich sein kann habt keine Scheu euch an mich oder einen anderen Bewohner zu wenden. Hier sind alle sehr hilfsbereit und Neuankömmlinge finden schnell Anschluß. Ich bin gleich wieder bei euch, muß nur schnell zum Fleischhändler, meine Kleine braucht etwas Fleisch zum Wachsen."


Nachdem die Einkäufe getätigt waren gesellte sie sich wieder zu der kleinen Gruppe.

"Gefällt es euch hier bei uns? Wahrscheinlich ist alles erst einmal sehr verwirrend, die meisten Menschen sind die Gesellschaft von Drachen nicht gewohnt. Wenn ihr euch hier niederlassen wollt redet am besten mit Loren. Er ist derjenige, der hier alles in der Hand hat. Es findet sich mit Sicherheit schnell ein Plätzchen für euch."

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »LadyMidnight« (14. Oktober 2009, 12:15)


Kimanon

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Mittwoch, 14. Oktober 2009, 10:45

"Guten Morgen Lady Midnight, ich darf Euch Jeevika vorstellen, sie ist gerade erst in Dragosien eingetroffen und hat wohl gleich einen ungewöhnlichen Bewohner Dragosiens kennen gelernt.
Wenn auch selten, so weist die enorm gewachsene Bevölkerung inzwischen ja doch Siedler auf, die die richtigen Umgangsformen trotz des beeindruckenden Charmes dieser Landschaft vergessen und nicht anders können, als ihre niedere Erziehung und Herkunft zur Schau zu stellen."


Während Lady Midnight kurz zu den Fleischhändlern eilt nimmt er das Missverständnis mit den Magiern noch einmal auf:
"Die Berufsklasse, die ihr als Magier bezeichnet nennt sich hier "Gelehrter". Ihr müsst Euch nicht dazu ausbilden lassen, um an der Zucht von Drachen mitwirken zu können. Wenn ihr ein entsprechendes Bauwerk zur Verfügung stellt bieten Euch die Gelehrten Dragosiens unentgeltlich ihre Dienste an, auch wenn es Gerüchte gibt, dass Sie ein Teil der ihnen zur Verfügung gestellten rituellen Materialien für eigenen Zwecke verwenden."

Dann scheint er ein wenig in die Menge zu träumen, bis die in schwarzes Leder gewandete Lady zurückkehrt (ihm war als hätte er noch eine weitere sehr vertraute Gestalt bemerkt).
"Wart Ihr erfolgreich Lady Midnight? Die Fleischpreise sind stark gestiegen, es scheint mir als würde viele Ligavorbereitungen die gleichen Materialien benötigen, zuerst schnellen die Obstpreise in die Höhe und jetzt, wo sich der Obstpreis wieder konsolidiert, die vom Fleisch.
Falls sich eine Audienz bei unserem Herrscher ergibt kann ich dazu vielleicht einmal nachfragen ob er ein paar Hintergründe preisgeben mag, vielleicht behellige ich damit aber auch lieber seinen Marktattaché.
Im Falle, dass ihr verweilen mögt - Jeevika, ist es ein guter Hinweis von der Lady, Euch bei Loren um ein Stück Land zu bewerben."

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Mittwoch, 14. Oktober 2009, 12:14

"Kimanon das stimmt, die Preise spielen gerade verrückt. Beim Zaubertrank kam mir der Preisverfall ja recht gelegen, meine beiden Damen verspüren in der Letzten Zeit ein extrem gesteigertes Bedürfnis sich diese einzuverleiben. Irgendwie hat das m´bei meiner Jüngeren dazu geführt daß sie jetzt einen unbändigen Hunger nach frischem Fleich verspürt. Was das mit meiner Wirtschaft anstellt mag man sich gar nicht voerstellen.

Habt ihr am Montag auch so einen Schrecken bekommen wie ich? 80% meines Handelsvolumens waren auf einmal verschwunden. Ich dachte schon da waren Diebe am Werk, wobei ich sowas hier in Dragosien noch nie gehört habe. Glücklicherweise hat unser Herrscher aber Nachforschungen anstellen lassen und alle meine Waren sind wieder aufgetaucht.

Jeevika, wenn ihr euch entschließt zu verweilen und euch auch den Drachen zuwenden wollt könnt ihr auch gerne bei einer der vielen Gilden nachfragen und um Aufnahme ersuchen. Falls es euch gelüstet später an den DragBall-Wettkämfen teilzunehmen ist es fast unerläßlich da kein bewohner Dragosiens alleine genügend Drachen züchten kann um ein komplettes Team zu bilden und dieses auf Wettkampfstärke zu halten. Die meisten besitzen 1-2 sehr stark Sspezialisierte DragBall-Drachen und bilden dann Gildenteams. Dadurch wird der Verbrauch an Rohstoffen auf einem einigermaßen erträglichen Niveau gehalten und alle Kräfte gebündelt.

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Donnerstag, 15. Oktober 2009, 16:43

Noch ehe Kimanon antworten konnte trat eine Frau zu ihnen. Freundlich begrüßte diese den Mann an Jeevikas Seite, um sich dann selbst bei ihr vorzustellen. Mit einem leichten Schmunzeln sah sie die Frau, welche sich als Lady Midnight vorstellte, an. Unhöflich, nun ja, nicht unhöflicher als ihre erste Begegnung. Noch bevor Jeevika sich selbst vorstellen eilte die Frau auch schon wieder hinfort. Kimanon nutzte die Situation um sie über die Magier zu informieren. Mit einem Mal erhellte sich Jeevika’s Gesicht. Also war es doch nicht hoffnungslos und ihr Weg nicht umsonst gewesen.

„Ah.“

Mit einem leichten Grinsen sah sie ihn an. Gelehrte arbeiteten also ohne Lohn anzunehmen, lediglich das Gebäude musste errichtet werden. Irgendwie wurde Jeevika jedoch das Gefühl nicht los, das der Weg dorthin nicht gerade leicht war und viel Geschick brauchte. Nun, jedoch war es machbar und sie liebet Herausforderungen, sonst wäre sie niemals hierher gekommen.

Kimanon schien etwas verträumt in die Menge zu blicken. Für einen Moment überlegte Jeevika, ob es wohl an der schwarz gekleideten Dame lag. Möglich wäre es, sie sah wahrlich nicht wie ein Männerschreck aus. Kaum hatte sie ihren Gedanken zu ende gedacht, da tauchte Lady Midnight auch wieder auf. Die nächsten Worte, welche die Frau an sie beide wandte verwirrten Jeevika erneut. Handelsvolumen verschwunden und teure Preise. Und was zur Hölle sollten DragBall-Wettkämpfe sein? Sichtlich verwirrt und mit hochgezogener Augenbraue blickte die junge Frau von einem zum anderen.

„Äh ja, DragBall-Wettkämpfe. Ich glaube für’s Erste reicht es, wenn ich ein Fleckchen Land finde um mich einzuleben. Das was ihr gerade erwähntet scheint mir nicht gerade der erste Schritt zu sein.“

Mit einem Lächeln unterstrich Jeevika, dass ihre Worte keinesfalls abwerten oder böse gemeint waren. Es war nur schwer die Worte irgendwie in Zusammenhang zu bringen. Zumal sie noch die Begegnung mit Drachen zu verdauen hatte.

„Gilden sagtet Ihr? Gemeinschaften? Hmm, nun ich weiß nicht. Als Neuling sollte man sich erst einmal selbst umsehen, sonst wird man zu sehr geformt und verliert den eigenen Blick. Mein Großvater sagte immer: Tritt nicht in die Fußstapfen anderer, sonst hinterlässt du keine eigenen … Aber gewiss werde ich mich irgendwann einer Gemeinschaft anschließen. Vielleicht lerne ich die ein oder andere Person kennen und meine Entscheidung fällt mir am Ende leichter.“

Jeevika zuckte mit den Schultern. Sie war wieder einmal ins Plappern gekommen. Irgendwann musste sie doch lernen, ihre Gedankengänge nicht laut auszusprechen. Mit einem leichten Seufzen schalte sie sich selbst, lächelte jedoch weiterhin. Lady Midnight und Kimanon waren wirklich eine angenehme Gesellschaft nach der langen Zeit, die sie allein verbracht hatte.

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Freitag, 16. Oktober 2009, 07:32

"Verzeiht wenn ich euch verwirrt habe, ich bin einfach schon zu lange hier. Falls ihr Fragen habt könnt ihr euch gerne an mich wenden. Sollte ich nicht selbst helfen können finde ich bestimmt jemanden, der euch weiterhelfen kann. Besucht mich doch einmal in meinem kleinen Dorf, es ist gar nicht weit von hier. Folgt einfach der Straße nach Norden , dann ist es schon der erste Abzweig links. Ich würde nich über eure Gesellschft wirklich sehr freuen und meine Drachen und Pflegedrachen sicherlich auch."

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