*puck klopft sich ein wenig Staub von den Kleidern, ehe sie sich hinsetzt und in ihr indessen ebenfalls recht verstaubtes Schatztruhen-"Tagebuch" (Jahresbuch würde hier wohl eher passen) das Datum des aktuellen Tages schreibt. Dann schaut sie in Gedanken versunken an die mit verwirrenden Mustern übersäte Wand und senkt schließlich Blick und Feder auf das Papier*
Heute Nachmittag war ich mal wieder mit meiner Drachenherde am Rand meines indessen meterhoch bewachsenen Getreidefeldes. Wir wollten nach dem Mittagsspaziergang ein kleines Päuschen einlegen und dachten uns, dass die Aussicht, die wir hier hatten, genau richtig dafür war. Zudem lernt Tamaris gerade mal wieder irgendeines seiner heiß geliebten Gedichte auswendig und sorgt dafür, dass man schon alleine von Zuhören ganz schlummrig wird. Gerade eben wollte ich es mir ein wenig gemütlich machen, um ein kleines Nickerchen zu halten, als ich meinen Kopf gegen etwas festes knalle.
Laut fluchend drehe ich mich um und will den Stein, der mir sicher eine dicke Beule beschert, mit Karacho davon werfen, als ich sehe, dass das gar kein Stein ist.
Ich rufe also meinen Buddelexperten Mushu zu mir, der nachsehen soll, was dieses metallene Ding ist, welches da aus dem Boden heraus schaut.
Er buddelt und buddelt. Die anderen drei sind indessen neugierig dazu gekommen und schauen ihrem Bruder interessiert über die Flügel.
Schließlich hebt Mushu eine mittelgroße, hölzerne Truhe aus dem Loch im Boden und stellt sie breit grinsend vor mir ab. Das Holz ist dunkelbraun, fast schwarz von der Erde und hat im Laufe der Zeit die Feuchtigkeit im Boden aufgenommen. Verziert ist die Truhe mit sehr alt wirkenden Metallstücken an den Rändern und einer Gravur, die ich leider nicht mehr genau erkennen kann.
Zu meinem Glück wird der Deckel der Truhe von einem doch recht standhaften Schloss verschlossen gehalten. Nach mehreren Versuchen, dieses mit einem etwas größeren Stein aufzuschlagen, gebe ich es schließlich fluchen auf, da beim letzten Versuch mein Daumen zwischen Schloss und Stein war. An diesem Daumen nuckelnd schaue ich grimmig zu Surni, welche schon vor Freude strahlend mit ihren Flügeln herum wedelt und schließlich mit ihrer linken Pranke auf die alte Truhe einschlägt.
Wenn das Schloss auch nicht aufgehen mag, der Rest der Truhe hat keinerlei Chancen gegen die geballte Kraft eines ausgewachsenen Drachen. Vor allem nicht gegen eine fast vor Neugierde sterbende Surnasis.
Kaum hat sie ihre Pranke wieder zurück gezogen, offenbart sich mir ein recht anschaulicher Haufen von Goldstücken. Die vier Drachen beugen ihre riesigen Köpfe nach unten, um aufzupassen, dass ich mich auch ja nicht verzähle.
Immerhin. Die Beule an meinem Hinterkopf hat sich deutlich bezahlt gemacht. Ganze 30404 Goldstücke befanden sich in der Truhe.
Damit bin ich dann zusammen mit meinen überdimensionalen Bodyguards (wobei ich im Moment eher denke, dass die Drachen mehr auf das Gold, denn auf mich aufgepasst hatten) zum nächsten Metzger und habe jedem der vier drei Kühe zur Feier des Tages gegönnt.
*puck hebt die Feder vom Papier und ließt noch einmal ihren Eintrag durch. Dann hebt sie ihre rechte Augenbraue, dreht ihren Kopf zum Fenster, um dann direkt in Apophis' mit dunkelgrünen Schuppen versehenes Gesicht zu schauen. Nach einem leisen Knurren des Drachen steht sie schnell auf-* "Ich komme ja schon!" *-schließt das Buch und eilt zu ihrem überaus ungeduldigen Drachenkind hinaus.*
(Das kleine Kinder auch immer so furchtbar ungeduldig sein müssen. *sfz* )