DIE ILMPACK-STORY
Vor vielen Monden, also vor richtiger langer Zeit als an Datumsnotizen noch nicht zu denken war, war die Erde ein wüster Ort voller Geröll auf den die Sonne schien. Jede Menge Drachen flatterten über die Erdoberfläche und ihre Hinterlassenschaften formten die Meere und Kontinente so wie wir sie heute kennen. Es waren wirklich verdammt viele Drachen. Aus den Hinterlassenschaften der Drachen erhob sich schließlich jede Menge Gewürm, darunter auch der Mensch, und machte seinen Anspruch auf die Erde geltend. Der Mensch jagte die Drachen und machte aus ihnen Taschen, Schuhe und Kosmetikartikel. Es dauerte nicht lange und die Drachen waren vom Aussterben bedroht, weil der Mensch auch gerne deren Eier fraß. Denn in nur jedem 7. Ei war lebensfähiges Drachenjunges, sonst war in den Eier nur rosa Glibber mit Bröckchen zu finden. Der Mensch aß selbstverständlich beide Sorten gern.
Vom Umstand der Totalausrottung der Drachen alarmiert, gründeten die ehrwürdigen Alten der Ilm-Dynastie mit freundlicher Unterstützung aus der Schweiz eine Drachenzucht. Die Idee war, Drachen zu domestizieren und den Menschen ein drolliges, wenn auch übergroßes aber dennoch nützliches und nicht zuletzt hübsches Haustier zu geben mit dem sie vor Freunden angeben können. Das Problem war jedoch die Ernährung der Drachen. In der Natur fressen kleine Drachen, bis sie die Größe eines Wohnmobils erreicht haben, flambierten Nahrungsbrei aus dem Maul ihrer Mutter. Das war so in der Drachenzucht nicht möglich und am Anfang starben viele kleine Drachen mit kläglichem Quäken. Viele Jahre forschten die Alten im Alraunerausch in ihren Akademien nach einer Lösung und sie fanden eine: Kleine Drachen können auch mit dem Blut echter Jungfrauen gefüttert werden. Alle anderen Sternzeichen atmeten erleichtert auf.
Lange Zeit ging das gut. Die Linie der Blutdrachen etablierte sich über Jahrhunderte hinweg. Dann gab es plötzlich die geburtstagsfreie Zeit, ein Phänomen - die Jungfrauen wurden rar bis es keine mehr gab. Philosophen zerbrachen sich die Köpfe darüber, ob denn das Sternzeichen der Jungfrau überhaupt noch existiere wenn keiner da ist, der unter diesem Zeichen geboren wurde. Man versuchte eine Weile nur mit 11 Sternzeichen auszukommen, scheiterte aber an der Starrköpfigkeit des Universums, das sich wenig begeistert von dieser Idee zeigte. Noch heute ist der daraus resultierende Streit zwischen den Menschen und dem Universum nicht überwunden, weshalb die Menschen gelegentlich mit Raketen auf das Universum schießen.
Mittlerweise löst man das Problem mit der Nahrung auf synthetische Weise. Mittlerweile gibt es Drachen verschiedenster Ausführung, z.B Hausdrachen und Papierdrachen, und sie sind auch voll in die Gesellschaft integriert. Viele Drachen fassten Fuss in der Filme- und Computerspielebranche und feierten immense Erfolge. Und immernoch gibt es die Nachfolger der ehrwürdigen Alten: Das Ilmpack und die Blutdrachen.