gedichte ... fein
wie wär's, malacay, wenn man dann noch darüber diskutieren würde bzw. wenn man was reinstellt, das man es auch irgendwie selbst kommentiert?
ICH für meinen teil werde dein gedicht kommentieren: ein verdammt guter grundgedanke nach dem man sein leben sicher besser lebt. ich denke mal so ne art mantra für die tage, wo alles irgendwie schiefläuft. alles in allem
da nachvollziehbar.
so jetzt mein absolutes lieblingsgedicht. ist von rilke
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris
ich habe das gedicht als kind/jugendliche entdeckt und konnte sofort eine emotionale verbindung dazu herstellen. wer hatte noch nie das gefühl, hilflos eingesperrt zu sein? und dann rilkes meisterhafter umgang mit der sprache. was er beschreibt, das sehe ich bildhaft vor mir. heutzutage steht das gedicht für
mich auch für den verächtlichen umgang, den wir mit tieren haben.