Die von Spielern erstellte Dragopedia-Wiki, auf die Radu verwiesen hat, schreibt hier an des Pudels Kern vorbei, stellt den 1 Gold-Handel als ganz normalen Handel dar, was er aber nicht ist. Er beruht darauf, die künstliche Preisspanne von 1 Gold zwischen Angebots- und Nachfrageseite auszunutzen. Bei Waren mit niedrigem Preis wird diese zum Problem, z.B. Lehm für 4g/Stück ein- und für 5g/Stück wieder zu verkaufen, bedeutet einen Gewinn von 25%, nur dadurch, dass keine differenziertere Preisgestaltung möglich ist.
1. Das Phänomen 1 Gold-Handel
Dadurch, dass man nur zu ganzzahligen Stückpreisen und Vielfachen davon anbieten und nachfragen kann, ergibt sich eine künstliche Preisspanne von 1G zwischen Angebots- und Nachfrageseite. Daraus schlagen 1G-Händler Kapital, indem sie einen Nachfrage-Auftrag über X-Tausend Stück einer Ware zum Preis von Y Gold einstellen und diese X-Tausend Stück nach Abwicklung der Order dann für Y+1 Gold anbieten. Gewinn bei der Aktion: X-Tausend Gold.
2. Risiko und Rentabilität des 1 Gold-Handels im Vergleich zu Gebäudeausbauten
Bei Waren, bei denen sowohl Nachfragen als auch Angebote über hundertausende Stück im Markt sind, ist das völlig risikolos, funktioniert es als simple Geldvermehrungsmaschine. Die Rentabilität richtet sich danach, wie lang die Durchlaufzeit der Nachfrage und des anschließenden Angebots ist und wieviel Kapital eingesetzt wird. Diese Rentabilität lässt sich direkt mit der vergleichen, die sich bei einem Gebäudeausbau ergibt. Auch hier muss man ein bestimmtes Kapital einsetzen und erhält dann einen bestimmtem zusätzlichen Gewinn je Tag/Stunde. Wir haben das weiter vorn am Beispiel 1G-Handel mit Brot durchgespielt und festgestellt, dass etwa ab Tageseinnahmen von 500k Gold der 1G-Handel lukrativer wird als weitere Gebäudeausbauten.
3. Die 1 Gold-Händler und Anfänger/andere Spieler
Für Anfänger ist der 1G-Handel also uninteressant, für sie ist es rentabler die Gebäude auszubauen. Vielmehr ist es so, dass die 1G-Händler an anderen Spielern mitverdienen. Gäbe es z.B. 2 Nachkommastellen, wäre die günstigste Brot-Nachfrage z.B. 28.34 Gold, das günstigste Brot-Angebot 28.36 Gold. Ein Spieler, der das Brot, das sein Bäcker über Nacht gebacken hat, verkauft, erhält also 0.34 Gold/Stück mehr als jetzt, einer, der Brot für sein Wirtshaus braucht, bekommt es 0.64 Gold/Stück billiger. Dieses Gold fließt im Moment stattdessen in die Taschen von 1G-Händlern.
4. Auswirkungen auf den Markt und den Bau von Gebäuden
Der 1G-Handel behindert das Handelsgeschehen und die Wirtschaftssimulation Dragosien sehr wohl. Dadurch, dass immer mehr auf diesen Zug aufspringen und die Kapazitäten ständig erweitert werden, stauen sich immer mehr Waren im Markt. Eigene Nachfragen oder Angebote brauchen immer länger, bis sie abgewickelt werden. Der Marktpreis reagiert mit immer größeren Verzögerungen auf Veränderungen des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage, weil erstmal die auf der Nachfrage- oder Angebotsseite aufgestauten Stückzahlen abgearbeitet werden müssen, bevor sich ein Angebots- oder Nachfragedruck auf den Preis auswirken kann. Diese Preisänderung ist aber notwendig dafür, dass sich die Produktionsseite anpassen kann, sie ist ausschlaggebend dafür, ob ein bestimmtes Produktionsgebäude eher abgerissen oder umgebaut oder stattdessen gebaut oder ausgebaut wird.