tja, aus der sicht der "aktinäre" sozusagen, ist das aber ein sehr rentables geschäft. man tut ja keinem damit weh. kann ja jeder selbst entscheiden, an wen er zu welchem preis verkauft. gibt dem ganzen auch eine besondere note.
Es wird immer wieder betont, dass Dragosien eine Wirtschaftssimulation sei und somit logischerweise der Markt und das Handeln an sich eine zentrale Rolle darstellt. Von daher werden über kurz oder lang alle Handelsmöglichkeiten und Handelsformen von den Spielern einmal ausprobiert – die rentablen und einfachen werden fortgeführt, die weniger rentablen und komplizierten fallen weg.
Im Laufe des Spiels hat sich eine Art neues Händlertum herauskristallisiert: Die 1-Gold-Händler. Sie fragen
jegliche Rohstoffe/Waren für ein Gold weniger nach, als der Preis, für den aktuell die Rohstoffe/Waren im Markt problemlos verkauft werden könnten. Sie verdienen über die massenhaften Stückzahlen, die sie umsetzen.
Beispiel
Rohstoff/Ware A steht mit 15 Angeboten in hohen Mengen zu 8 Gold von Mitspielern im Markt. Das bedeutet, ein Angebot für 7 Gold würde sich entsprechend schnell verkaufen. Also wird der Rohstoff/die Ware für 6 Gold in sehr großen Mengen nachgefragt, um ihn/sie dann später mit einem Gold Gewinn für 7 zu verkaufen.
Die Problematik dabei ist, dass sich das herumgesprochen hat – weil es schlichtweg funktioniert – und mittlerweile die Nachfrageplätze immer wieder von den gleichen Spielern belegt werden. Welche Auswirkung hat das auf das Spiel des Einzelnen? Ganz einfach:
Beispiel
Spieler B benötigt 11.000 Rohstoffe A
für seinen Gebäudeausbau. Um wirtschaftlich zu agieren – sprich um zu sparen – möchte er also die Menge im Markt für weniger nachfragen, als er im Markt sofort kaufen könnte. Als er seine Nachfrage einstellen möchte, sieht er, dass vor ihm 8 Spieler mit Nachfragen in jeweils 10.000er bis 17.000er Höhe stehen. Da die
deutliche Mehrheit der Spieler
immer an den obersten verkauft bzw. sich nicht darum kümmert, was die Intention des Nachfragenden (Eigenbedarf oder Handel) sein mag, wird der Spieler B recht lange warten dürfen. Wenn er sich nun nicht in Geduld üben möchte, bleiben ihm genau zwei Alternativen: Er muss für einen höheren Goldbetrag als die Händler nachfragen oder gleich im Markt bzw. beim NPC kaufen. Der Spieler B wurde also nachweislich ohne Wenn und Aber von den Zwischenhändlern
indirekt sehr wohl zu seinen persönlichen, wirtschaftlichen Ungunsten beeinflusst.
Tja, das zu den Themen "Jeder kann selbst entscheiden, an wen er zu welchem Preis verkauft" und "Man tut ja keinem weh damit" Und ja, es gäbe natürlich Lösungsmöglichkeiten
Gruß
Lehmanns Herrchen