Niemand hatte gesagt, dass es einfach werden würde. Wäre der Turm unbewacht gewesen, hätte jeder Trottel dort hineingehen und wertvolle Edelsteine oder magische Artefakte stehlen können, je nachdem was man bevorzugte. Dann fiel dem Södner wieder ein, dass ein Haufen Trottel genau das vorhatte und er mitten drin steckte...
Ein bisschen einfacher hätte ihn aber auch nicht gestört. Vor dem Tor standen zwei dieser merkwürdigen Geschöpfe, die er bisher aus gutem Grund gemieden hatte. Der Magier, der dabei stand wirkte auf ihn nicht wie eine große Bedrohung, er schien eher ein Anfänger zu sein, dessen Ausbildung längst noch nicht abgeschlossen war.
Es war auf jeden Fall nicht seine Aufgabe, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie in dem Turm kamen. Was genau seine Aufgabe war und warum man ihn angeheuert hatte war ihm zwar noch nicht klar, aber er hatte nicht vor übermäßig viel Engagement zu zeigen. Sollte der Anführer entscheiden, wie sie vorgingen. Sollten sie ihr Vorhaben wegen der Wachen aufgeben, würde er sich nicht beschweren, sondern zurück in die Gaststätte gehen und schlafen. Am nächsten Tag würde er bestimmt einen Auftrag bekommen, der nichts mit Magie zu tun hatte. Einen ruhigen Auftragsmord vielleicht...
Sollte irgendwer nach seiner Meinung fragen, würde er einen Scheinangriff vorschlagen um die Wachen abzulenken und dann mit dem Rest der Gruppe in den Turm einzudringen. Der bedauernswerte Mensch, der sich zu ihrem Wohl mit den Magierwachen und dem Anfänger auseinandersetzen müsste, würde vermutlich nicht überleben. Auch kein Verlust, je weniger überlebten, desto größer war sein Anteil...