In Dragosien bin ich noch ziemlich neu (seit Februar diesen Jahres), aber BG´s habe ich schon eine Menge gespielt und in einem war ich auch eine Zeit lang als Mitglied des Staffs tätig. Das waren alles rundenbasierte Spiele.
Ich denke ein Hauptproblem atm ist, dass Dragosien nicht als rundenbasiertes Spiel beworben wurde, dadurch kommen nun einige Spieler mit der Idee eines Rests nicht so recht klar.
Dessen ungeachet ist hier auch kein echter Reset geplant. Ein echter Reset würde simpel und einfach bedeuten, dass alles auf Null gesetzt wird, ohne Ausnahme. Hier wird eine Mischung aus Reset und Fehlerbehebung/Schadensbegrenzung am Spielkonzept betrieben. Grundsätzlich kann ich daher das Anliegen der Betreiber verstehen, zu versuchen es den besser ausgebauten Spielern nicht zu schwer zu machen, allerdings wird hier m.E. ein falscher Weg eingeschlagen.
Es wurden, soweit ich das nachvollziehen konnte, drei ganz wesentliche Probleme am Spiel festgestellt:
1.) Das Konzept des Marktes ist aus dem Ruder gelaufen.
2.) Es gibt erhebliche Balancingprobleme mit den Drachen.
3.) Es gibt Spieler, die mit Hilfe weiterer Acc. sich selbst, bzw. ihre Gilde, pushen.
Quasi nebenbei hat man noch bemerkt, dass das Lager eine so zentrale Rolle spielt, dass dieses nun eine Sonderrolle spielen soll.
Die Idee, dass Lager sozusagen in die Dörfer zu integrieren und damit leichter zugänglich zu machen finde ich rundweg gut. Dafür wäre aber kein "Reset" nötig.
Auch das Marktkonzept muss verändert und stabiliiert weren, sonst macht das Spiel irgendwann wirklich keinen Spaß mehr. Die Möglichkeiten der Preismanipulationen müssen einfach eingeschränkt werden, da sonst einige wenige Spieler die Wirtschaft kontrollieren können und alle anderen das nachsehen haben. Auch hierfür wäre ein Update möglich und ein "Reset" nicht nötig.
Die Drachen zu balancen kann ebenfalls über ein Update erreicht werden.
Es stellt sich mir daher die Frage nach der Notwendigkeit der angedachten Schritte.
Das jetzige Konzept zum "Reset" erinnert mich an die Vorgehensweise vieler Deutscher Regierungen. Die sozial Schwachen und die Interessen der Stärkeren werden berücksichtigt, aber der Mittelstand wird aussen vorgelassen. Auf Dragosien übertragen bedeutet das, dass Spieler mit weit ausgebauten Accounts durch die Zwischenphase (von der Ankündigung bis zum "Reset") in die Lage versetzt werden vorzusorgen und noch das beste für sich herauszuholen. Die Spieler, die recht frisch im Spiel sind werden geschützt. Die Spieler aber, die jetzt eine Stufe erreicht haben, wo sie die Kritierien der schwachen nicht mehr erfüllen und längst noch nicht so weit sind wie die anderen, die stehen ziemlich doof da. Es fehlt ihnen an der Möglichkeit jetzt noch irgendwas zu "retten", weil ihnen dafür die Mitel fehlen.
Die Konsequenzen sind doch wohl deutlich zu erkennen und auch hier im Forum nachzulesen. Viele Spieler verlieren die Lust und das Vertrauen in das Spiel.
Damit bricht ein großer teil der Spielerschaft einfach ein und wird demotiviert. Denn was soll man in den 5 bis 6 Wochen jetzt noch machen? Ich für meinen Teil kann eigenltich nur noch Däumchen drehen und warten was passiert. Dafür sind dann aber 5 bis 6 Wochen wiederum eine lange Zeit und die Frage, ob man nach dieser zeit motiviert ist wieder einzusteigen stellt sich wohl jedem in dieser Situation. Dabei sind aber gerade die aktiven "mittleren" Spieler diejenigen, die dem Game das größte Potential bieten würden.
Daher würde ich ganz dringend bitten auch diese Spieler hier nicht zu vergessen.
Dafür könnte man die geplanten Änderungen wie folgt umsetzen:
1.) Der Markt wird reformiert.
2.) Das Lager wird wie geplant zum Bestandteil des Dorfes.
3.) Drachen (jeder Altersstufe und auch Eier), bleiben erhalten und können (wie geplant) Mit Hilfe eines Rituals den neuen Gegebenheiten angepasst werden.
4.) Errungenschaften, Auszeichnungen etc. bleiben erhalten.
Soweit gehe ich konform mit den Bestrebungen der Betreiber und betrachte die Punkte 1 und 3 auch als Spieltechnisch notwendig.
5.) Es gibt keine Abstufungen des Schutzes für Gebäude etc. sondern es wird eine Kappungsgrenze eingeführt.
6.) Pushacc, sowie tote Acc werden bereinigt (gelöscht).
7.) Es wird eine Inaktivitätsregelung eingeführt. Wer über einen bestimmten Zeitraum inaktiv ist, wird gelöscht, mit der Möglichkeit einen sog. Urlaubsmodus zu wählen (der kann bei längerer Abwesenheit aktiviert werden und versetzt den Acc in einen Ruhezustand).
8.) Multi und Push Acc Hunting wird verstärkt betrieben und zieht Konsequenze nach sich (Änderung der AGB das Spieles sollten hier ebenfalls erfolgen)
9.) Die Goldvorräte werden zurückgesetzt (bis auf ein Schonvermögen), die Rohstofflager werden geleert.
Die Betreiber wissen doch genau was schief läuft und können diese Schieflage gezielt bekämpfen. Mir fehlen hier leider die notwendigen Daten aus dem Spiel, daher kann ich hier nur mit imaginären Zahlen jonglieren. Wenn nun der ehrliche Ottonormal Spieler nach 2 Jahren auf den gebäuden die Stufe x erreichen sollte, andere, gepushte Spieler aber eine viel höhere Stufe erreicht habe, dann sollten die Gebäudestufen aktuell auf das normale Niveau herabgesetzt werden. Andere Spieler können von mir aus 10 % der Gebäudestufen einbüßen (damit es eine gleichmäßige Benachteiligung gibt).
Die Vorteile liegen auf der Hand, es wird nicht das Gefühl vermittelt, dass alles was man sich erwirtschaftet hat für die Katz ist und Extrema werden ausgeglichen. Es ist dabei doch auch ganz normal, dass Spieler die schon sehr lange dabei sind besser dastehen als andere. Das ist bei Dauerspielen aber immer der Fall und gehört dazu.
Die Alternative wäre, Dragosien generell rundenbsaiert auszubauen, dann weiß jeder, dass alle Errungenschaften nicht von Dauer sein werden. Das ist aber eine Frage der Spielphilosophie generell und sollte gut überdacht werden. Alle rundenbasierten Spiele haben das Problem, dass man ab dem Zeitpunkt zu dem der Reset näherückt eigentlich nichts mehr gewinnen kann und daher in eine Apathie verfällt. Aus dieser Phase resultieren dann auch in der Regel viele Aussteiger, die keine Lust mehr haben. Diese Variante fände ich hier nicht angebracht. Die exponantiale Steigerung der Kosten sorgt m.E. schon von sich aus dafür, dass selbst die "starken" Spieler ihre grenzen finden. Eine Konsolidierung des marktes würde dann dafür sorgen, dass dies auch tatsächlich umgesetzt werden kann und es tatsächlich Hindernisse gibt, die dann irgendwann jeden ausbremsen.
Die jetzige Situation ist untragbar, das sollte eigentlich jedem klar sein. Die Frage wie man damit umgehen soll, das ist tatsächlich hier die gretchenfrage, an der sehr viel der Motivation der Spieler hängen wird.
Klar, die Leute, die der Kappungsgrenzen unterfallen verlieren am Meisten, diese Leute haben aber in aller Regel auch am stärksten zu der jetzigen SItuation beigetragen und auf diese Spieler kann die Gemeinschaft im Zweifel wohl auch am ehsten verzichten.